Brüllender Löwe: An einen dezidiert konservativ-bürgerlichen Nachwuchs ist überhaupt nicht mehr zu denken
Foto: picture alliance / blickwinkel/S. Meyers | S. Meyers
Das traditionelle bürgerliche Milieu hat mit rapiden Bedeutungsverlusten zu kämpfen. Es besitzt keine Anziehungskraft auf Schichten außerhalb seines eigenen Kosmos. Das ist fatal.
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Das Bürgertum hatte seine hohe Zeit im 19. und vielleicht noch im beginnenden 20. Jahrhundert. Aber schon damals fiel aufmerksamen Beobachtern auf, dass der selbstwohlgefällige bürgerliche Habitus auf tönernen Füßen steht. Deswegen finde ich es so kurzsichtig und seltsam, wenn hier im Forum – nach einer Verbürgerlichung (d.h. nach einer wertkonservativen Westorientierung) der AfD gerufen wird. Würde das geschehen, wäre das der Weg dieser Partei ins Nirwana, also in jene geschichtliche Bedeutungslosigkeit, die das Bürgertum insgesamt so oder so bald treffen wird.
Es ist das Symptom der totalen Dekadenz!
Es fehlen der verwöhnten Jugend die Ziele! Das eigene Fleisch und Blut jeden Tag beim Erwachsenwerden zu helfen, möglichst im eigenen Haus, ist langweilig. Damit kommt man nicht in die Medien. Also lieber sich in Casting Shows lächerlich machen, dumme Filmchen ins Netz stellen oder sich auf die Straße kleben, da wird man berühmt!
Freiheit wird auch immer mehr als Freiheit vor Verantwortung verstanden, daher fühlt man keine Verantwortung gegenüber gesellschaftliche Werte und will keine Kinder, mit sinnfreien Austeden!
Dem Untergang geweiht!
Faustine hinterfragt: „„Die Konservativen haben keine zukunftsweisende „Idee“ und sind genau deswegen auf dem absteigenden Ast“ …. ist das wirklich so? Oder liegt im Konservativen die Zukunft des Konservativen. Wieso sollte das Konservative dann dem sogenannten Fortschritt beugen – zumal „Fortschritt“ Weg-Bewegung bedeutet, u.U. von etwas Bewährtem. Immer nur das Neue um des Neuen Willen – das ist echt langweilig. Es ist viel ergiebiger, das Althergebrachte (Konservative) am Leben zu erhalten anstatt alle Kraft in unerprobte Neuerung zu investieren. Und vergessen wir nicht: aus der Vergangenheit geht die Zukunft hervor – die Gegenwart ist nur ein unwesentliches Stück dazwischen …. eigentlich gibt es sie gar nicht: denn kaum hat man das Wörtchen „JETZT“ ausgesprochen, ist das „JETZT“ schon wieder vorbei.
Danke für diesen Artikel, der mein Gefühl bestätigt, dass wir Konservativen den Kulturkampf bereits verloren haben. Unsere einzige Hoffnung ruht also auf den Schultern von „white trash“, mit dem Konservative nur die Ablehnung des aktuellen links-grünen Zeitgeistes gemein haben.
„Die Konservativen haben keine zukunftsweisende „Idee“ und sind genau deswegen auf dem absteigenden Ast. „Früher war alles besser“ bietet sich nun mal nicht als überzeugendes Narrativ an.“
So ist es leider tatsächlich!
Den Konservativen in den USA haftet so ziemlich dieselbe Problematik an; sie hegen oftmals Vorstellungen einer Gesellschaft, die schon in den 60ern des vergangenen Jahrhunderts am Bröckeln war.
Viele aus dem konservativ-bürgerlichen Lager sind auch auch schlichtweg zu nett. Sie glauben, dass die Gesellschaft früher oder später schon ihre Selbstheilungskräfte aktivieren wird, von den ideologischen Irrtümern ablässt, sobald sie nur genug Chaos stiften und wieder „zur Vernunft“ kommt.
Wen dem so ist, wieso war Hitler dann möglich, wieso Stalin?
Die Zeitenwende ist schon längst da und hat mit den klassischen Begriffen von „links“ und „rechts“ nicht mehr viel zu tun. Heute agiert der Globalismus in seiner reinsten Form, das sinnentleerte Subjekt sucht nach neuen Zielen, abseits der schwindenden Bedeutung von Religion nach einem neuen Halt. Die neuen Ideologien füllen diese Lücke. Die Konservativen haben keine zukunftsweisende „Idee“ und sind genau deswegen auf dem absteigenden Ast. „Früher war alles besser“ bietet sich nun mal nicht als überzeugendes Narrativ an.
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Brüllender Löwe: An einen dezidiert konservativ-bürgerlichen Nachwuchs ist überhaupt nicht mehr zu denken
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