Anzeige
Anzeige

Rassismus im Schulsport: Geballter Unsinn

Rassismus im Schulsport: Geballter Unsinn

Rassismus im Schulsport: Geballter Unsinn

Völkerball macht aus Menschen angeblich blutrünstige Rassisten Ein kleiner Junge meint dazu nur: „Ich finde Völkerball total cool – drei habe ich schon getroffen“ Foto: picture alliance / Sebastian Pucher / EXPA / picturedesk.com | Sebastian Pucher
Völkerball macht aus Menschen angeblich blutrünstige Rassisten Ein kleiner Junge meint dazu nur: „Ich finde Völkerball total cool – drei habe ich schon getroffen“ Foto: picture alliance / Sebastian Pucher / EXPA / picturedesk.com | Sebastian Pucher
Völkerball macht aus Menschen angeblich blutrünstige Rassisten Ein kleiner Junge meint dazu nur: „Ich finde Völkerball total cool – drei habe ich schon getroffen“ Foto: picture alliance / Sebastian Pucher / EXPA / picturedesk.com | Sebastian Pucher
Rassismus im Schulsport
 

Geballter Unsinn

Eine kanadische Sportwissenschaftlerin findet Völkerball rassistisch. Zwei Jahre später berichtet der Deutschlandfunk darüber. Und die Moral von der Geschicht: Es gibt doch tatsächlich Völkerball-Nationalmannschaften.
Anzeige

Es ist schon erstaunlich, was der Deutschlandfunk so alles unter dem Wort „kürzlich“ versteht. „Kürzlich sorgte eine Studie über das Spiel Völkerball für Aufsehen. Darin heißt es, daß Völkerball Ressentiments gegenüber Schwächeren fördere.“ Das berichtete der Sender in einem Beitrag vom Sonntag.

Normalerweise bedeutet „kürzlich“, daß etwas vor zwei oder drei Wochen passiert ist. Die Studie der britischen Sportpädagogin Joy Butler ist allerdings schon fast zwei Jahre alt. Wenn die Redakteure in Köln und Berlin beim Friseurbesuch dasselbe „kürzlich“ verwenden, sehen sie wahrscheinlich alle schon längst so aus wie Alf.

„Völkerball ist organisierter Rassismus“

Aber zurück zum Thema: also der völlig veralteten Völkerball-Studie. Diese stammt von Joy Butler, die zwar nicht mit der LGBT-Ikone Judith Butler verwandt ist, aber mindestens ebenso verrückte Ideen vertritt. „Da Schüler während des Sportunterrichts einiges über Ethik lernen können, widmen sich die Autoren dieses Artikels der Frage, was sie aus dem Spiel ‘Völkerball’ ziehen können“, heißt es in der besagten Studie.

Laut der Pädagogin würden die Kinder durch das Ballspiel systematisch an „legalisiertes Mobbing“ und „organisierten Rassismus“ herangeführt. Die Geschäftsführerin des Aachener Stadtsport-Bundes Nadine Frey stimmt der Wissenschaftlerin im Deutschlandfunk zu. „Wenn man das ursprüngliche Leitmotiv des Spiels betrachtet – das ist die Kriegsschlacht – dann ist die Kritik natürlich berechtigt. Völkerball macht gesellschaftliche Probleme sichtbar. Das sind Rassismus, Mobbing und Ausgrenzung“, betont sie.

„Ich finde Völkerball cool – drei habe ich schon getroffen“

Und tatsächlich wird gleich darauf ein Kind interviewt, das seine martialische Lust am Töten kaum verbergen kann: „Ich finde Völkerball total cool – drei habe ich schon getroffen.“ Das macht natürlich bestürzt. Nur gut, denkt man sich da, daß die Kleinen im Sportunterricht nicht Brennball oder Räuberball spielen. Sonst würden aus den Kindern am Ende noch Pyromanen und Schwerverbrecher werden.

Wahrscheinlich gibt es nur eine Sorte Mensch, die Völkerball mindestens genauso ernst nimmt wie die verdrehte Sportwissenschaftlerin aus Kanada und der Deutschlandfunk. Und das sind professionelle Völkerballspieler. Ja – die gibt es wirklich. Der derzeitige Weltmeister ist Malaysia. Aber auch die Vereinigten Staaten und Italien spielen ganz weit oben mit. Fragt sich am Ende, wer eigentlich alberner ist: die Ballsport-Hasser vom Öffentlich-Rechtlichen oder die immer noch im Sportunterricht ihrer Kindheit gefangenen Völkerball-Profis der Kongolesischen Nationalmannschaft.

Völkerball macht aus Menschen angeblich blutrünstige Rassisten Ein kleiner Junge meint dazu nur: „Ich finde Völkerball total cool – drei habe ich schon getroffen“ Foto: picture alliance / Sebastian Pucher / EXPA / picturedesk.com | Sebastian Pucher
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag