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Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Chef des Humboldt-Forums will Kolonialzeit aufarbeiten

Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Chef des Humboldt-Forums will Kolonialzeit aufarbeiten

Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Chef des Humboldt-Forums will Kolonialzeit aufarbeiten

Der Chef der Preußischen Stiftung Kulturbesitz will die die deutsche Kolonialzeit aufarbeiten, um die Gesellschaft diverser und inklusiver zu machen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska
Der Chef der Preußischen Stiftung Kulturbesitz will die die deutsche Kolonialzeit aufarbeiten, um die Gesellschaft diverser und inklusiver zu machen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska
Der Chef der Stiftung Preußischer Kulturbesitz will die deutsche Kolonialzeit aufarbeiten, um die Gesellschaft diverser und inklusiver zu machen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
 

Chef des Humboldt-Forums will Kolonialzeit aufarbeiten

Um Integration, Inklusion und Diversität in Deutschland zu fördern, will der Leiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger die Zeit des deutschen Kolonialismus ins öffentliche Bewußtsein holen. Zu diesem Zwecke sei das Humboldt-Forum ideal.
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BERLIN. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat dazu aufgerufen, die Verbrechen der deutschen Kolonialzeit ins öffentliche Bewußtsein zu rücken. „Dabei geht es nicht nur um die Objekte. Es muß auch eine breite Dekolonisierung unseres Denkens stattfinden. Das ist keine Aufgabe von Museen allein. Die Öffentlichkeit muß mehr über Kolonialismus wissen und über seine Nachwirkungen nachdenken, weil diese Geschichte auch mit uns heute zu tun hat“, mahnte er am Mittwoch der Neuen Osnabrücker Zeitung gegenüber

Insbesondere Museen wie das Humboldt-Forum mit seiner historisch aufgeladenen Fassade hätten diesbezügliche eine besondere Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. „Die Schloßfassade hat insofern eine positive Wirkung, weil sie uns zurückbindet an unsere Geschichte, der wir nicht entgehen. Gerade in diesem Gebäude zusammen mit den Ländern des globalen Südens einen neuen Weg in die Zukunft zu gestalten, ist ein interessantes Wagnis“, betonte Parzinger.

„Es geht um Integration, Inklusion und Diversität“

Mit einem futuristischen Bau könne man seiner Geschichte leichter entrinnen. Die Fassade des Humboldt-Forums habe im Gegenteil „eine Art Katalysator-Wirkung“. In diesem Zusammenhang kündigte der Stiftungsleiter auch an, die sogenannten Benin-Bronzen an Nigeria zurückzugeben.

Die Provenienz-Forschung habe in dieser Hinsicht nicht den Sinn, die Erwerbsgeschichte von Ausstellungsstücken zu rekonstruieren. Sie solle nur ermitteln, welchem Land man das Museumsgut zurückübertragen werde. „Wir verstehen uns als Global Player in der Kulturgüterforschung. Rückgaben von Kulturgütern und eine neue Qualität des Dialogs gehören dazu, ein neues Miteinander mit dem globalen Süden zu entwickeln. Das ist ein wichtiges Zukunftsthema. Nach innen gerichtet geht es darum, die Herausforderungen unserer Gesellschaft anzunehmen. Es geht um Integration, Inklusion und Diversität“, unterstrich er abschließend.

Grüne, SPD und Linkspartei fordern mehr Engagement gegen Rassismus

Die Eröffnung des Humboldt-Forums im vergangenen Jahr hatte für Diskussionen über den Umgang mit der deutschen Kolonialzeit gesorgt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) warnte vor eine Verklärung der deutschen Geschichte.

„Das Unrecht, das Deutsche in der Kolonialzeit begangen haben, geht uns als ganze Gesellschaft etwas an. Denn in unserem Land gibt es auch in der Gegenwart, mitten im Alltag dieser Gesellschaft, Rassismus, Diskriminierung, Herabsetzung von vermeintlich Fremden ­– bis hin zu tätlichen Angriffen und furchtbaren Gewalteten.“ Auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprachen sich in der Folge für mehr kulturpolitisches Engagement im Kampf gegen Rassismus aus. (fw)

Der Chef der Stiftung Preußischer Kulturbesitz will die deutsche Kolonialzeit aufarbeiten, um die Gesellschaft diverser und inklusiver zu machen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska
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