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„Alles auf den Tisch“: Unbequeme Störenfriede

„Alles auf den Tisch“: Unbequeme Störenfriede

„Alles auf den Tisch“: Unbequeme Störenfriede

Kritik an Corona-Maßnahmen und Umgang damit: Nach der Aktion „Alles dichtmachen“ kommt „Alles auf den Tisch“
Kritik an Corona-Maßnahmen und Umgang damit: Nach der Aktion „Alles dichtmachen“ kommt „Alles auf den Tisch“
#allesaufdentisch: Kritik an Corona-Maßnahmen und dem Umgang damit Foto: Screenshot allesaufdentisch.tv
„Alles auf den Tisch“
 

Unbequeme Störenfriede

Nach der Aktion „Alles dichtmachen“ kommt „Alles auf den Tisch“. Unter dem Motto haben teils prominente Schauspieler und Wissenschaftler eine Aktion gestartet, die sich kritisch mit den Corona-Maßnahmen und der medialen Berichterstattung auseinandersetzt. Erwartungsgemäß erntet die Kampagne auch viel Kritik.
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Nach der Aktion „Alles dichtmachen“ kommt „Alles auf den Tisch“. Unter dem neuen Hashtag haben teils prominente Schauspieler und Wissenschaftler eine Aktion gestartet, die sich kritisch mit den Corona-Maßnahmen und der medialen Berichterstattung über die Pandemie und ihre Folgen auseinandersetzt. Mit dabei ist unter anderem auch wieder: Schauspieler Wotan Wilke Möhring, der bereits mit seinem Video zur ersten großen Corona-kritischen Kampagne im vergangenen Frühjahr für Furore gesorgt hatte.

Die jetzige Aktion soll tiefer gehen. Statt kurzer Satire-Clips sind es diesmal rund 20minütigen Videos mit regierungskritischen Experten, die sich mit dem politischen Umgang mit dem Virus auseinandersetzen. Damit wollen die Initiatoren von #AllesAufDenTisch vor allem endlich jenen Wissenschaftsstimmen zu Gehör verhelfen, die in Politik und Medien – nicht nur aus ihrer Sicht – bisher zu wenig Beachtung fanden.

Die Videos, in denen neben den medizinischen Aspekten auch die gesellschaftlichen Probleme, die der aktuelle Umgang der Politik mit Corona verursacht, angesprochen werden, sind auf der Internetseite allesaufdentisch.tv zu sehen. Im Impressum der Seite wird als Verantwortlicher auch der österreichische Schauspieler Volker Bruch aufgeführt, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen war.

Diskurs mit Menschen anderer Meinung

Auch bei der Aktion dabei: Der Rechtsanwalt und liberal-konservative Publizist Joachim Steinhöfel. In einem gemeinsamen Video-Gespräch kritisieren er und Filmstar Wotan Wilke Möhring die Angriffe auf die Meinungsfreiheit und die Zensur von Regierungskritikern während der Krise. „Wir haben verlernt, auch insgesamt einen Diskurs zu führen mit einer Meinung, die man vielleicht schwer aushält“, sagt der Schauspieler in der Unterhaltung mit dem Juristen Steinhöfel. Der Anwalt ergänzt: „Diese ganze Diskussion wurde verlagert in einen nebulösen Bereich, der am Ende dazu führt, daß viele Leute nicht mehr sagen, was sie sagen dürfen.“

Ebenso die aus Sicht der Protagonisten massiv verlorengegangene Rationalität wird angesprochen. Der Schriftsteller Norbert Scheuer sagt in seinem gemeinsamen Video mit dem Mathematiker und Medizinstatistiker Gerd Antes: „Immer wenn ich die aktuellen Meldungen höre und die vielen Fragen, die sich da auftun zur Gefährlichkeit des Virus und der Angemessenheit der Maßnahmen, zur Wirksamkeit der Impfung, Masken ja oder nein, dann befinde ich mich in einem Zustand von Verwirrtheit“.

Und weiter: „Wie schön wäre es, wenn ich all diese Normen, die uns von der Politik gesetzt werden, einfach vorbehaltlos akzeptieren könnte. Das kann ich aber leider nicht.“ Sein Gesprächspartner Antes prangert die Ablehnung von Diskussionen, „die eigentlich die Essenz der Wissenschaft sind“, bei der Corona-Thematik, an. Der Medizinstatistiker sagt in aller Deutlichkeit: „Der Tod des Diskurses ist auch der Tod der Wissenschaft.“

Petition fordert Runden Tisch

Die Fernsehschauspielerin, Rebecca Rudolph („SOKO Leipzig“, „Der Bergdoktor“), befaßt sich in ihrem Video mit dem Psychoneuroimmunologen Christian Schubert mit der Last, die die Politik den Kindern auflegt. Rudolph sagt: „Für mich ist dieser Akt, daß Kinder dazu gezwungen werden, Maske zu tragen oder eben Abstand zu halten und ständig letztendlich ihr Verhalten kontrollieren zu müssen, das empfinde ich als einen gewaltvollen Akt den Kindern gegenüber.“ Ihr Dialogpartner Schubert warnt: „Chronischer Streß ist schlecht für das Immunsystem.“

Der Psychoneuroimmunologe sagt: Es gebe mittlerweile den Nachweis, daß den Kindern in der Corona-Pandemie gezielt Angst gemacht wurde. „Ein unglaublich zynisches Unterfangen, was hier in den letzten Monaten losgetreten worden ist. Man spricht von chronischem Streß so ungefähr nach sechs Monaten, also wir sind schon ziemlich im chronischen Streß“, resümiert der schockierte Wissenschaftler.

Teil der neuen Kampagne ist auch eine Petition, in der die Macher von der Politik einen „Runden Tisch“ für das Corona-Krisenmanagement fordern. Die Versöhnlichkeit stößt bei vielen Befürwortern der Regierungs-Maßnahmen auf wenig Gegenliebe.

Kritik an Medienkritik

Die Vertreter der „Alles auf den Tisch“-Aktion werden bereits mit den üblichen „Querdenker“-Vorwürfen gebrandmarkt. Der Spiegel-Redakteur Anton Rainer kritisiert die Kritiker für ihre Medienkritik:

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Auch dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) ist vor allem diese Kritik an der Arbeit der eigenen Kollegen ein Dorn im Auge.

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Viele Twitter-Nutzer sehen das offenbar anders. Der Hashtag der Kampagne führte am Freitag morgen die deutschen Twitter-Trends an – und zwar nicht nur wegen der Kritik daran. Die angestrebte Aufmerksamkeit haben die Kampagnenmacher für ihre Themen damit zumindest schon einmal erreicht.

#allesaufdentisch: Kritik an Corona-Maßnahmen und dem Umgang damit Foto: Screenshot allesaufdentisch.tv
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