Mit ihrer satirischen Corona-Kritik sorgen sie seit Tagen für Schlagzeilen. Doch sind die fünfzig Schauspieler hinter der Aktion #allesdichtmachen den Reaktionen gewachsen? Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld hat den Initiatoren einen offenen Brief geschrieben. Ein Interview.
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Ich kann Vera Lengsfeld verstehen, dass sie sich schon mit kleinen Brötchen zufrieden gibt. Leider ist der hysterische Zeitgeist dermaßen verkommen, dass man ihn ohne behutsamen Umgang nicht mehr verändern kann. Das ist zwar zum Mäusemelken, aber Tatsache. Man kann diese allgemeine grüne Verwirrtheit sehr gut bei vielen CDU-lern studieren, die sich über Maaßens Wahl mokieren. Es gibt sogar einen ehemaligen CDU-Staatssekretär, der aus der Partei wegen Maaßens Wahl ausgetreten ist und glaubt, damit den Superhelden spielen zu können. Das ist bereits ein Ruf nach der Psychiatrischen. Ansonsten allergrößtes Geschimpfe von der CDU bis hin zur Linken. Unser Land ist dermaßen verwirrt, dass es Erscheinungen wie Selbstgeiselungen, Selbsterniedrigungen, Selbstentblösungen und Selbstentblödungen wie in Zeiten von Pest und Cholera gibt. Bei einem hysterisch außer Rand und Band geratenen Menschen mag man diesen zuweilen mit zwei, drei Maulschellen wieder in die Realität zurückzuholen, bei einem ganzen Land hilft womöglich nur noch ein Realitätsschodk.
Ein guter Kommentar zu Lage.
Unser Land ist „ver-rückt“.
Wie aber bekommt man es wieder in die Normalposition gerückt???
Ich fürchte, genau wie Sie, Herr Walz: Da hilft nur der Schock eines tiefen Sturzes in den Abgrund der Realität mit einem anschließenden harten Aufprall.
Wer und was danach noch lebt, wird sich mühsam berappeln müssen und kann dann – möglicherweise/hoffentlich – wieder normal weitermachen.
Moritz Schwarz stellt in dem Interview Vera Lengsfeld die richtigen Fragen. Aber ihre Antworten enttäuschen mich teilweise. Daß die von systemkonformer Kritik Angegriffenen stellenweise selbst üble Hetze gegen Rechte betreiben, hakt Frau Lengsfeld unter „Meinungsfreiheit“ ab. So können Demokratie und Pluralismus nicht funktionieren, Frau Lengsfeld!
Die 53 sind alle „irgendwie linksliberal“ und mehr oder weniger „im Grunde unpolitische Nichts-Versteher“. Als solche sind sie brave Merkelisten.
Aber:
Für mich gilt Lukas 15;7 und anscheinend auf für Frau Lengsfeld. Das Glas der 53 kann man als halbleer ansehen oder als halbvoll. Für mich ist es halbvoll.
Der Mainstream-Bürger ist mental „total vernagelt“. Aber ich bin mir ziemlich sicher, wenn der sympathische Herr Liefers und 52 weitere „so was sagt“, dann bleibt das nicht bei allen schlafenden Schafen wirkungslos. Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Um sich nicht justiziabel zu machen (Volksverhetzung und so), aber auch um zusätzlich bei den Bürgern das eigene Denken wieder anzuregen, haben die 53 kein Manifest verkündet sondern die Form der Satire gewählt. Die Botschaft liegt also nicht im Klartext vor.
Den verstehe ich so: „Wir 53 sind Merkelisten und bekennen: ‚Das Leben ist der Güter Höchstes, darum sind wir für die Maßnahmen unserer Obrigkeit‘. Aber wir sagen der Obrigkeit nun: ‚Die Kollateralschäden schaden auch nicht wenigen eurer treuesten Untertanen. Bitte alle Maßnahmen nur mit Maß und Ziel!“
Das Erheben der Stimme beginnt mit einem Räuspern.
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Teilnehmer der #allesdichtmachen-Kampagne Foto: YouTube-Screenshot