GELSENKIRCHEN. Der Aufsichtsrats-Vorsitzende des Fußballbundesligisten Schalke 04, Clemens Tönnies, hat die Absicht des Vereins bekräftig, die Vorfälle um den Spieler Jordan Torunarigha aufzuklären. Der Abwehrspieler von Hertha BSC Berlin war laut eigener Aussage während des DFB-Pokalspiels am Dienstag im Schalker Stadion von Anhängern der Heimmannschaft rassistisch beleidigt worden. „Wir werden alles daransetzen, die Angelegenheit aufzuklären. Dem ist nichts hinzuzufügen“, sagte Tönnies der Bild-Zeitung.
Der Vorstand von Schalke 04 hatte zuvor mitgeteilt: „Von Seiten des Vereins gibt es null Toleranz für ein solches Verhalten. Wir werden alles dafür tun, daß wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen.“ Den Tätern drohten demnach Sanktionen des Vereins und eine Anzeige. Mittlerweile hat der Kontrollausschuß des DFB in dem Fall Ermittlungen aufgenommen.
Tönnies: Engagiere mich gegen Rassismus
Tönnies selbst war im vergangenen August wegen seiner Aussagen über Afrikaner in die Schlagzeilen geraten. Der Schalke-Boß hatte geäußert, es sei besser, 20 Kraftwerke in Afrika zu bauen, damit die Afrikaner im Dunkeln weniger Kinder produzieren würden. Dafür hatte er heftige Kritik geerntet und sich entschuldigt. Als Konsequenz ließ er sein Amt für drei Monate ruhen.
Nach seiner Rückkehr zeigte sich Tönnies geläutert und entschuldigte sich noch einmal für seine Äußerungen. Zugleich versicherte er: „Ich bin derjenige, der bei jeder Anti-Rassismus-Kampagne als allererstes das Plakat hochhält und sagt: ‘Hört zu, das darf auf Schalke keinen Einzug haben.’“ (ag)