BERLIN. Der US-Lebensmittelkonzern Mars hat beschlossen, Logo und Namen seiner Reismarke „Uncle Ben’s“ zu verändern, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Im kommenden Jahr soll das Markenzeichen des Produkts, das Bild eines lächelnden schwarzen Mannes mit weißen Haaren, nicht mehr auf der Verpackung zu sehen sein. Zudem soll der Reis künftig „Ben’s Original“ heißen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
„Wir verstehen die Ungerechtigkeiten, die mit dem Namen und Gesicht der vorherigen Marke in Verbindung gebracht wurden“, betonte Managerin Fiona Dawson. Kritiker hatten dem Lebensmittelkonzern eine stereotype Darstellung schwarzer Menschen und einen unsensiblen Umgang mit der Kolonialgeschichte Amerikas vorgeworfen.
Die Bezeichnung „Uncle“ in Verbindung mit einem schwarzen Mann stelle dunkelhäutige Menschen „abwertend“ und „dienerhaft“ dar. Die Firma hatte bereits im Juni Änderungen angekündigt und vergangene Woche bekräftigt, Benachteiligungen aufgrund ethnischer Merkmale bekämpfen zu wollen.
Lebensmittelkonzern erhält Lob und Kritik
Ein Twitter-Nutzer lobte den Lebensmittelkonzern für den Entschluß. Das Unternehmen habe erkannt, daß sich die Demographie in Amerika verändert habe. „Es ist nicht länger jedem freigestellt, das Richtige zu tun“, betonte er.
We listened. And we learned. Moving forward, Uncle Ben’s will be known as Ben’s Original™. Read our full statement to find out more about our brand’s new purpose to create opportunities that offer everyone a seat at the table: https://t.co/0tSE0lnMa1 pic.twitter.com/741JQU1qTI
— Ben’s Original USA (@UncleBens) September 23, 2020
Der politische Kommentator Damani Felder kritisierte die Ankündigung hingegen. „Eine weitere dumme Entscheidung eines weiteren dummen Unternehmens“, schrieb er auf andere Firmen anspielend, die ebenfalls beschlossen hatten, ihre Produkte als Zeichen gegen Rassismus zu verändern.
Beispielsweise hatte die Frühstücksmarke „Aunt Jemima“, die zum Pepsi-Konzern gehört, angekündigt, ihr Logo zu ändern, weil die Darstellung der schwarzen Frau auf „Rassen-Stereotypen“ gründe. Am Dienstag hatte zudem die US-Brauerei „Dixie Brewing Company“ mitgeteilt, sich umbenennen zu wollen, da „Dixie“ als Spitzname für die Südstaaten an die Unterdrückung von Schwarzen erinnere. Das Unternehmen hatte seine Kunden dazu aufgerufen, Vorschläge für einen neuen Namen einzureichen, um „eine kultur- und gesellschaftsbewußtere Zukunft voranzutreiben“. (zit)