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Politische Gründe: Diakonie rechtfertigt Ablehnung von AfD-Spende

Politische Gründe: Diakonie rechtfertigt Ablehnung von AfD-Spende

Politische Gründe: Diakonie rechtfertigt Ablehnung von AfD-Spende

Demmin - Kaufkraft weit unter Bundesdurchschnitt
Demmin - Kaufkraft weit unter Bundesdurchschnitt
Schlange vor der Demminer Tafel Foto: dpa – Report
Politische Gründe
 

Diakonie rechtfertigt Ablehnung von AfD-Spende

Das Kreisdiakonische Werk Greifswald hat die Zurückweisung einer Spende der AfD-Fraktion in Demmin für die dortige Tafelarbeit von 200 Euro verteidigt. Die AfD weise „nationalistische und rechtsextreme Tendenzen“ auf, lautet die Begründung.
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GREIFSWALD. Das Kreisdiakonische Werk Greifswald hat die Zurückweisung einer Spende der AfD-Fraktion in Demmin für die dortige Tafelarbeit von 200 Euro verteidigt. Das Werk hatte den Betrag zuvor zurücküberwiesen.

Die stellvertretende Geschäftsführerin Britta Heinrich sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die Diakonie stehe für eine weltoffene Gesellschaft, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft unterstütze. Die AfD weise dagegen „nationalistische und rechtsextreme Tendenzen“ auf.

AfD-Demmin: Eine Schande

Eine Annahme der Spende würde allen Werten widersprechen, für die die Diakonie stehe. Der Tafel sei durch den Wegfall der Spende kein Schaden entstanden, da andere Spender zusätzlich Geld gegeben hätten.

Die Demminer AfD-Fraktion rechtfertigte sich. Eine Vertreterin der Demminer Tafel habe sich bei der Partei gemeldet und um Geld für eine Weihnachtsfeier gebeten, sagte die Demminer AfD-Fraktionsvorsitzende Norina Mittendorf idea. „Wir kamen dieser Bitte gerne nach und haben dafür 200 Euro überwiesen.“

Man wolle an dem Vorhaben festhalten, die Kunden der Tafel zu unterstützen, betonte sie. „Notfalls stellen wir uns vor die Tafel und überreichen das Geld persönlich an die Leute, weil wir wissen, daß sie Hilfe brauchen.“ Die Rücküberweisung der Spende ohne Angaben von Gründen sei „eine Schande“.  

Auch Fälle in Bayern, Sachsen und Thüringen

Der sozialpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Thomas de Jesus Fernandes, teilte auf der Internetseite der AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern mit: „Eigentlich sollen Kirche und Diakonie die Gesellschaft versöhnen und nicht spalten. Für eine Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft ist es fatal, die Spender in gute und böse Menschen einzuteilen.“

Bereits vor zwei Jahren hatten die Tafeln in den niederbayerischen Orten Waldkirchen und Hutthurm eine Spende des heutigen AfD-Landtagsabgeordneten Ralf Stadler mit der Begründung zurückgewiesen, man wolle nicht „mit der AfD in Verbindung gebracht werden“. Allerdings gab es damals auch Kritik von Seiten der Tafeln daran, daß Stadler die Spende an die Bedingung eines werbewirksamen Fotos geknüpft habe. „Wir können uns im Wahljahr nicht mit einer Partei ablichten lassen“, sagte die Vorsitzende der Tafel in Waldkirchen, Christine Lang, damals der Passauer Neuen Presse.

Und auch im thüringischen Sonneberg lehnte die Tafel schon eine Spende der AfD ab. Im Dezember 2017 hatte der Bundestagsabgeordnete Anton Friesen während einer Besichtigung der Einrichtung 100 Euro gespendet. Wenig später schickte die Tafel Friesen jedoch die Spende mit den Worten zurück: „Das Menschenbild von Diakonie und Kirche ist mit dem der AfD nicht vereinbar und wir möchten uns klar davon abgrenzen.“

Drei Jahre zuvor hatte die Dresdener Tafel vor Weihnachten das Angebot von Pegida abgelehnt, für die Einrichtung in der sächsischen Landeshauptstadt Spenden zu sammeln. (idea/tb/krk)

Schlange vor der Demminer Tafel Foto: dpa – Report
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