BERLIN. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat ein Verbot von Silvesterfeuerwerk in diesem Jahr gefordert. Grund dafür sei die Befrüchtung, daß das Spektakel zu mehr Ansteckungen mit dem Corona-Virus führe. „Zu Silvesterböllern gesellen sich rasch Alkohol, Personengruppen und Partystimmung“, mahnte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt gegenüber der Bild-Zeitung. Auch Stimmen aus der Politik sprachen sich für ein Verbot aus.
Frankfurt am Mains Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) plädierte dafür, mögliche Zusammenkünfte zu verhindern. „Alkohollastige Silvesterfeiern oder großes Feuerwerk mit vielen Menschen auf einer Stelle“ seien in diesem Jahr unangebracht, weil das Coronavirus dadurch „freie Bahn“ habe.
Reul wünscht sich Stimmungsflaute an Silvester
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer warnte ebenfalls vor einem Silvesterfeuerwerk in diesem Jahr. Die Stimmung in Deutschland sei aufgeheizt. Menschen sollten seiner Ansicht nach nicht auch noch mit Sprengstoff durch die Straßen laufen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) warb dafür, daß die Menschen wie auch an Halloween, zuhause blieben. Er wünsche sich, daß es an Silvester auch so ruhig würde wie Ende Oktober.
Seehofer plädiert für Silvesterfeuerwerk
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) widersprach den Verbots-Forderungen. „Feuerwerk muß an Silvester trotz Corona möglich sein“, führte er aus. Es müßten aber auch die Hygiene-Regeln mit Maske und Abstand eingehalten werden. Die Maßnahmen würden auch an dem Tag kontrolliert.
Die Deutsche Umwelthilfe hatte am Montag auf ein generelles Verbot des Silvesterfeuerwerks gedrängt. Jedes Jahr würden durch das pyrotechnische Spektakel Menschen verletzt und die Luft mit Feinstaub belastet. (zit)