PARIS. Der ehemalige Autor der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebo, Patrick Pelloux, hat einen entschlosseneren Kampf gegen Islamismus gefordert. Sein Land sei bislang „schwach gegenüber Terroristen“ und moslemischen Einwanderern gewesen. „Erst allmählich verstehen die Franzosen, mit welcher Bedrohung wir es zu tun haben“, sagte Pelloux der Bild-Zeitung.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (En Marche) habe sich lange geweigert, das Problem beim Namen zu nennen. Nach den jüngsten islamistischen Attacken auf einen Lehrer in Paris und Kirchenbesucher in Nizza habe er radikalen Moslems endlich den Kampf angesagt, führte der Autor aus, der im Januar 2015 das Attentat auf die Charlie Hebdo überlebt hatte.
Linke spielten Islamisten in die Hände
Macrons Vorhaben, den Islam in Frankreich zu reformieren, halte er aber für unmöglich. Das sei die Aufgabe der Religion selbst. Der politische Islam sei dabei, sich in seinem Land zu etablieren und versuche „mit der Partei ‘Vereinigung der demokratischen Muslime’ (UDMF) in das politische System einzudringen“. Radikale Mosleme suchten zudem bereits nach Vorwänden, wie beispielsweise Mohammed-Karikaturen, um „Krieg herrschen zu lassen“, kritisierte Pelloux.
Er halte die Stärkung des Laizismus für eine wirksame Strategie. „Eigentlich ist es ein sehr tolerantes Prinzip, denn es erlaubt jedem, seine Religion auszuüben, aber eben im Privaten.“ Die Linke in Frankreich werteten die Trennung von Staat und Glauben aber als Unterdrückung. „Diese Leute haben ein schlechtes Gewissen wegen der Kolonialgeschichte und das nutzen die Islamisten aus“, mahnte der Autor. (zit)