PARIS. Bei einem Terroranschlag von schwerbewaffneten Islamisten auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die Täter drangen mit Sturmgewehren in das Redaktionsgebäude ein und eröffneten das Feuer auf die Mitarbeiter. Auf ihrer Flucht exekutierten sie zudem einen französischen Polizisten.
Die drei Täter sind derzeit noch auf der Flucht. Die französische Regierung traf nach der Tat zu einer Sondersitzung zusammen. Eine Großfahndung wurde eingeleitet. Während der Bluttat riefen die wie IS-Kämpfer angezogenen Attentäter immer wieder islamische Parolen.
Überlebende schildern grausame Szenen
Staatspräsident Francois Hollande sprach offiziell von einem Terrorangriff. „Wir werden die Täter finden und der Gerechtigkeit zuführen.“ Ein Pariser Polizeisprecher bezeichnete den Angriff als schlimmstes Attentat seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Karikaturistin Corine Rey sagte der Wochenzeitung Humanité, daß sie es war, die die Männer mit der Waffe am Kopf ins Haus lassen mußte. „Sie erschossen Wolinski, Cabu… Es dauerte etwa fünf Minuten… Ich habe mich unter einem Tisch versteckt. Sie sprachen perfektes Französisch, sie sagten, sie seien von Al Qaida“, berichtete sie weiter.
Der Charlie-Hebdo-Journalist Laurent Léger rief aus den Redaktionsräumen um 11:40 Uhr einen Freund an und sagte: „Ruf die Polizei an. Es ist ein Blutbad. Alle sind tot.“ Dann brach das Gespräch ab.
Chefredakteur warnte vor Islamisierung
Die Satirezeitschrift Charlie Hebdo steht bereits seit Jahren im Visier von Islamisten. 2011 kam es bereits zu einem Brandanschlag auf das Gebäude, nachdem die Zeitschrift Mohammed-Karikaturen gedruckt hatte. Im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT warnte Chefredakteur Gérard Biard, der während des Terroranschlags in London war, 2011 vor einer zunehmenden Islamisierung Frankreichs. (ho)