AUGSBURG. Der Kulturausschuß des Augsburger Stadtrats hat beschlossen, die Langemarckstraße in der bayerischen Stadt umzubenennen. Das Votum am Montag abend fiel einstimmig aus, berichtet die Augsburger Allgemeine.
Zuvor hatte eine Kommission vorgeschlagen, die Straße im Stadtteil Kriegshaber umzubenennen, da ihr Name einen Bezug zum Dritten Reich habe. Vor der Entscheidung waren Verwaltungsmitarbeiter, Stadträte, Wissenschaftler und „zivilgesellschaftliche Akteure“ zu dem Sachverhalt angehört worden, meldet die Stadtzeitung. Bei der Suche nach einem neuen Namen sollte die Bevölkerung miteinbezogen werden, empfahl die Kommission.
Anwohner wehren sich in Berlin gegen Namensänderungen
Die Langemarckstraße ist nach einem Schlachtort in Flandern aus dem Ersten Weltkrieg benannt. Im November 1914 kämpften dort deutsche Soldaten gegen Franzosen und Engländer. Die Schlacht wurde später als „Opfergang der deutschen Jugend“ verklärt. 1939 erfolgte die Umbenennung der Habsburgerstraße in Augsburg auf Betreiben der NSDAP in Langemarckstraße.
In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Umbenennungen von Straßen mit historischen Namen gekommen. Im Januar wehrten sich Anwohner in Berlin gegen mehrere Namensänderungen im Afrikanischen Viertel. In Düsseldorf droht beispielsweise der Stauffenberg-Straße die Umbenennung. Der Name des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg werde zusammen mit rund 100 weiteren überprüft. (ag)