BERLIN. Deutschland ist weltweit das zweitbeliebteste Einwanderungsland. In einer Untersuchung der Industrieländerorganisation OECD belegte die Bundesrepublik in der Liste der Hauptzielländer für Einwanderer Platz zwei hinter den Vereinigten Staaten von Amerika. Damit lag Deutschland noch vor Großbritannien, Spanien, Kanada, Italien und Australien.
Laut der Untersuchung zogen 2012 etwa 400.000 Ausländer dauerhaft nach Deutschland. Dies entspricht einem Zuwachs von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In keinem anderen OECD-Land gab es einen vergleichbaren Anstieg. 2007 war Deutschland mit 233.000 Einwanderern noch auf Platz acht gelandet.
Personenfreizügigkeit in der EU führt zu Anstieg
„Man kann hier ohne Übertreibung von einem Boom sprechen“, sagte Thomas Liebig, Zuständig für Migration bei der OECD, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Deutschland sei mittlerweile „zentraler Motor der Migrationsentwicklung in Europa“.
Grund für die starke Einwanderung sei zum einen die Personenfreizügigkeit in der EU sowie das starke Wirtschaftswachstums Deutschlands in den vergangenen Jahren. Dies führe auch dazu, daß die Einwanderer länger in Deutschland blieben. Die Statistik berücksichtig nur diejenigen Ausländer, die ein Jahr oder länger in Deutschland wohnen. Saisonarbeitskräfte oder Studenten sind nicht enthalten. (krk)