HILDESHEIM. Die Universität Hildesheim will junge Einwanderer verstärkt für den Lehrerberuf begeistern. Hierfür bietet die Hochschule Ende November einen mehrtägigen Kompaktkurs mit dem Titel „Mehr Migranten werden Lehrer“ an, bei dem sich „junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ über das Lehramtsstudium und den anschließenden Beruf als Lehrer informieren können.
Das Projekt ziele auf ein Grundproblem allgemeinbildender Schulen in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Fast jeder dritte Schüler sei nichtdeutscher Herkunft. In manchen Großstadt-Schulen liege ihr Anteil über 60 Prozent, in manchen Klassen sogar bei bis zu 90 Prozent. Dagegen betrage der Anteil von Lehrern mit sogenanntem „Migrationshintergrund“ deutschlandweit schätzungsweise zwischen vier und sechs Prozent. Dies solle sich ändern.
„Schlüssel für eine gelingende Integration liegt in der Bildung“
„Die Bundesrepublik Deutschland ist Einwanderungsland. Der Schlüssel für eine gelingende Integration liegt in der Bildung“, betonte Wolfgang-Uwe Friedrich, Präsident der Universität Hildesheim. Die Hochschule habe das mit der Ergänzung ihres Leitbildes um den Schwerpunkt Bildungsintegration deutlich unterstrichen.
Mit dem Kompetenzzentrum „Frühe Kindheit Niedersachsen“, dem „Centrum für Bildungs- und Unterrichtsforschung“, neuen Professuren mit den Schwerpunkten „Neurobiologische Grundlagen des Lernens“, „Heterogenität und Unterricht“, „Deutsch als Zweitsprache“, „Kulturelle Bildung“ und „Diversity Education“ könne die Universität einen wichtigen Beitrag zur Bildungsintegration leisten, sagte Friedrich. (krk)