MÜNCHEN. Rund 500 Lebensschützer haben am Wochenende mit einem Gebetszug durch die Münchner Innenstadt gegen Abtreibung demonstriert.
Unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ hatte die Lebensrechtsbewegung Euro Pro Life am Sonnabend „alle Christen und alle Menschen guten Willens“ aufgerufen, als Zeichen der Trauer ein weißes Holzkreuz durch die bayerische Landeshauptstadt zu tragen um an die rund eintausend vorgeburtlich getöteten Kinder zu erinnern, die an einem gewöhnlichen Werktag in Deutschland sterben müssen.
„Wir können nicht schweigend zusehen, wenn unschuldige Babys im Mutterschoß getötet werden, weil die Mutter der Meinung ist, ‘mein Bauch gehört mir’“, begründeten die Lebensschützer die Demonstration. „Wenn das Kind unter ihrem Herzen reden könnte, würde es sagen: ‘Und mein Leib gehört mir, Mama! Bitte laß mich leben!’“ hieß es in einer Erklärung von Euro Pro Life. Mit den weißen Holzkreuzen waren die Demonstranten vom Sendlinger Platz aus singend und betend durch die Innenstadt gezogen.
Linksextremisten stören Demonstration
Die Demonstration sei jedoch keine politische Aktion, betonten die Organisatoren der Veranstaltung. Vielmehr verstehe sich Euro Pro Life als internationale Gebetsvereinigung, die der Verkündung christlicher Werte diene.
Dennoch versuchten etwa 50 Linksextremisten, die Veranstaltung mit Pfiffen, Schmährufen und obszönen Gesten zu stören. Neben radikalen Feministinnen befanden sich unter den Störern auch Vertreter der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) und so genannte „Autonome“.
Eine Blockade der Störgruppen wurde von der Polizei aufgelöst, mehrere linke Krawallmacher waren verhaftet worden. Den Gegendemonstranten gelang es jedoch, eines der weißen Holzkreuze zu stehlen, um es anschließend umgedreht in die Höhe zu halten. (ro)