Noch immer hadern in Deutschland wesentliche Teile der Elite mit einem Patriotismus, der auch die Gefühle anspricht. Dabei braucht es für ein erfolgreiches Gemeinwesen eine positive Identifikation mit der eigenen Nation als Schicksalsgemeinschaft. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
IHR DIGITALER ZUGANG.
Einfach registrieren undweiterlesen.
Alle Artikel auf JF online frei
Die JF schon jeden Mittwoch als E-Paper und via App
Carsten Schulz hat völlig recht. Wenn schwarz rot gold nur noch unverdächtig in Kleingartenkolonien gehisst werden darf, öffentliche Gebäude aber nur zu Gedenk- und Feiertagen beflaggt sind, dann stimmt in diesem Staat etwas ganz grundsätzlich nicht.
Die Mißachtung von Symbolen und deren einheitsstiftender Funktion hat in Deutschland leider Tradition. Unser bedeutendster Staatsmann der neueren Zeit, Otto von Bismarck, hat die Flaggenfrage für das neu gegründete kleindeutsche Reich verächtlich abgetan. Die Flagge Schwarzweißrot hielt er im wesentlichen für zweckmäßig, da sie eine Kombination der preußischen Farben mit den Farben der Hansestädte war und lediglich als gesamtdeutsche Handelsflagge dienen sollte. Zur Annahme der alten Reichsfarben Schwarzrotgold, die nach Meinung deutscher Patrioten auf das alte „Reichspanier“ zurückgehen sollten, tatsächlich aber die Farben des Lützowschen Freikorps aus den Befreiungskriegen waren, konnte er sich nicht durchringen. Sie waren in seinen Augen wegen der Revolution von 1848 und wegen ihrer Verwendung als Farben des Deutschen Bundes, der 1866 Preußen den Krieg erklärt hatte, „kontaminiert“. Diese Entscheidung von 1871 steht am Anfang unserer Kalamitäten. Aber die heute übliche Mißachtung nationaler Symbole kann man Bismarck nur zu einem geringen Teil anlasten. Immerhin bleibt ein Mißklang, ein Traditionsbruch, den es bei den anderen Verlierern des II. Weltkriegs so nicht geben kann.
Der Fehler bestand wohl darin, mit Platzeck einen Ossi bestellt zu haben.
Die Wessis sind zum Glück weiter und schweben entnationalisiert im freien Weltbürgertum.
Als Älterer (78 Jahre) habe ich zwar den Nationalsozialismus und das von ihm zu verantwortende Unglück über das eigene Volk und andere Völker sowie bestimmte Teile (wie Juden, Zigeuner) zu verachten gelernt, aber den Schluß gezogen, das die Deutschen ein in sich ruhendes Nationalbewußtsein entwickeln sollten , weil es m.E. kein Zufall ist, daß etwa die französisiche Nation und die Briten und auch die USA nicht dem Faschismus anheimgefallen sind, wohl aber späte und in sich nicht gefestige Nationalstaaten wie Deutschland und Italien. Solche sind in Gefahr großer Schwankungen oder wie es Churchill etwa in Bezug auf die Deutschen ausdrückte, man hat sie zu Füßen oder an der Gurgel. Mit den 68-zigern und ihren Nachfolgern hat sich dagegen ein Haß auf die Nation entwickelt, die man zerstören möchte. Diese krankhafte Einstellung gilt es zu überwinden und politisch ins Abseits zu stellen.
Daß Frankreich nicht dem Faschismus anheim gefallen sei, ist eine westliche Legende. Stabil war die französische Republik schon in der Vorkriegszeit nicht, nach der Niederlage gegen Deutschland installierte sich unter dem Staatsoberhaupt Marschall Philippe Pétain ein selbständiges, halbfaschistisches, autoritäres und antisemitisches Regime in Frankreich. (https://www.youtube.com/watch?v=H_cCVLHbzCI). Nicht De Gaulle war der authentische Repräsentant Frankreichs in der Stunde einer nationalen Katastrophe, sondern Pétain, der Sieger von Verdun im I. Weltkrieg. Und Pétain war auch kein Handlanger Hitlers, wie es die ideologisch vertrottelte Süddeutsche Zeitung wissen will (https://www.sueddeutsche.de/politik/frankreichs-marschall-philippe-petain-hitlers-handlanger-), sondern ein Staatschef von eigenen Gnaden und aufrechter Sachwalter französischer Interessen. De Gaulle war ein Kostgänger der Westmächte. Während Pétain Chef einer regulären französischen Regierung war, wurde de Gaulle erst im Juni 1944 Chef einer provisorischen französischen Regierung. Die meisten Staaten erkannten lange Zeit die Regierung Marschall Pétains als die legitime Regierung Frankreichs an, sogar die USA.
Es wäre schön ein Fortschritt, wenn die Nationalflagge permanent vor allen öffentlichen Gebäuden, Universitäten und Schulen wehen würde (von mir aus ergänzt um das EU-Tuch, wenn es denn unbedingt sein muss). Vorbild können hier die USA sein, auch Frankreich zeigt deutlich mehr die Trikolore.
Man kann es nur immer wiederholen: Deutschland will doch unbedingt ‚Einwanderungsland‘ sein. Dann soll es sich auch wie ein solches Verhalten.
Zum Unterschied zu der deutschen Mannschaft hat mich die italienische Nationalmannschaft beeindruckt, wie enthusiastisch da jeder Spieler die Nationalhymne mitgesungen hatte.
Das gab es bei den Deutschen noch nie!
Nun gut; ich hätte wohl als Deutscher auch nicht gerne, bestenfalls dem Anschein nach, mitgesungen.
Als Patriot sollte man da zur Zeit besser schweigen.
Dieser Beitrag ist älter als 2 Tage, die Kommentarfunktion wurde automatisch geschlossen.