Sven Versteegen macht den Fehler vieler KI-Kritker: Er mißt KI überhaupt die Fähigkeit zu „denken“ zu. Doch denken ist mehr als das bloße Kombinieren und Analysieren von Informationen. Und mehr macht KI nicht. Sie ist weder etwas neues noch revolutionär anderes, sondern nur Resultat der steten Steigerung der Rechenleistung der CPUs, einer Inflationierung des Speicherplatzes und gewisser Algorythmen. Wenn wir von „denken“ sprechen, müssen wir zudem eine Grenze ziehen: Welches Wesen denkt überhaupt? Gehört dazu bereits bloße Reaktion auf bestimmte Reize, oder ihre reflekierende Auswertung? Denken z.B. Ameisen? Allgemein sagt man, daß bei ihnen eine Schwarmintelligenz entsteht, während die Intelligenz der individuellen Ameise minimal ist. Eine KI-Instanz müßte für Intelligenz Autonomie und ein Eigenbewußtsein entwickeln, sie müßte also „leben“. Noch aber weiß niemand, wie Leben tatsächlich entsteht, und warum, und warum Leben nur auf Kohlenstoffbasis existiert. KI ist am Ende nichts als eine neue Art der Machtausübung durch die Tech-Eliten, deren Aufstieg eng an den der IT gebunden ist. Deren Macht gilt es zu brechen. Die Technologie, die dahinter steht, würde immer gefunden werden.