Das Forum wird sich hier noch ordentlich streiten, ich bleibe bei meiner Ansicht: Da in Deutschland über 80 % der Wahlberechtigten und damit auch AfD-Wähler im Westen leben, kann die AfD nur dort wachsen und am Ende politische Macht erlangen. Im Osten hat sie mit den 32 bis 35 % ihr Potential ausgeschöpft, bundesweit machen diese Wähler aber nur rund 7 % aus. Nicht umsonst ist Alice Weidel und nicht Chrupalla die Spitzenkandidatin gewesen. Die Frage ist, ob der AfD ein Einbruch in den auch in den kommenden Jahren die Wahlen entscheidenden Block der westdeutschen Boomer gelingt – hier ist sie schwach und die CDU dominant. Die Vorhersage, sie stünde bei den nächsten Bundestagswahl bei 35 %, wenn die CDU mit der SPD wieder linke Politik macht, halte ich für unbewiesen. Denn jenseits von CDU und AfD, im linken Lager, hat es eine deutliche Radikalisierung und Renaissance eines klassischen Umverteilungsozialismus gegeben. Es dürfte nicht wenige gerade in der ostdeutschen AfD geben, die meinen, man müsse viel eher hier anschlußfähig werden, anstatt bei der westdeutschen Mittelschicht.