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Wer wählt wen?: So sind die Wähler zwischen den Parteien gewandert

Wer wählt wen?: So sind die Wähler zwischen den Parteien gewandert

Wer wählt wen?: So sind die Wähler zwischen den Parteien gewandert

Das Foto soll die Bundestagswahl beziehungsweise die wichtigsten Parteien symbolisieren, die den Wählern zur Auswahl standen
Das Foto soll die Bundestagswahl beziehungsweise die wichtigsten Parteien symbolisieren, die den Wählern zur Auswahl standen
Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Wer wählt wen?
 

So sind die Wähler zwischen den Parteien gewandert

Die Wahllokale zur Bundestagswahl sind geschlossen, die Prognosen liegen vor. Union und AfD haben deutlich zugelegt. Woher kommen die Wähler? Was sind die Beweggründe für ihre Wahlentscheidungen? Und wie haben die verschiedenen Altersgruppen gewählt?
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BERLIN. Bei den Bundestagswahlen ist es zu erheblichen Wählerwanderungen zwischen den Parteien gekommen. Das zeigen die Ergebnisse der Nachwahlbefragung, die das Umfrageinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD durchgeführt hat. Die Erhebung verweist auch auf deutliche Unterschiede beim Wahlverhalten der verschiedenen Altersgruppen. Eine klare Präferenz haben die Bürger zur der Frage, mit wem die Union künftig koalieren soll. Die Einzelheiten im Überblick:

Wählerwanderungen

Die größte Wählermenge, die bei dieser Wahl die Seiten gewechselt hat, sind laut Infratest dimap die 1,83 Millionen vormaligen Nichtwähler, die ihr Kreuz dieses Mal bei der AfD machten. Es folgen 1,82 Millionen Wähler, die von den Sozialdemokraten zur Union übergelaufen sind.

Insgesamt konnte die Union außerdem viele Wähler bei der FDP (1,33 Millionen) und ebenfalls aus dem Reservoir der Nichtwähler abwerben (1,15 Millionen). Verloren haben Christdemokraten und Christsoziale dagegen vor allem an die AfD (830.000 Wähler).

Auch die SPD hat ordentlich an die AfD verloren: 630.000 Wähler wechselten auf diese Weise die Seiten. 550.000 Wähler verloren die Sozialdemokraten an die Linkspartei, 460.000 an die Grünen.

Wählerwanderung (vorläufig), Bundestagswahl 2025 | Für Partei SPD |FDP / SPD +80000 |Nichtwähler / SPD +390000 |SPD / BSW -400000 |SPD / Grüne -460000 |SPD / Linke -550000 |SPD / AfD -630000 |SPD / Union -1820000 |Infratest-dimap. 23.02.2025, 17:53 Uhr

Die AfD selbst hat etwa 60.000 Wähler an das BSW verloren. Ansonsten konnte sie von allen Parteien unter dem Strich mehr Wähler abwerben, als sie an diese verlor. Neben Union und SPD erwies sich vor allem die FDP als großes Wählerreservoir für die AfD. 750.000 Menschen wechselten von den Liberalen zu den Blauen.

Wählerwanderung (vorläufig), Bundestagswahl 2025 | Für Partei AfD |AfD / BSW -60000 |Grüne / AfD +70000 |Linke / AfD +90000 |SPD / AfD +630000 |FDP / AfD +750000 |Union / AfD +830000 |Nichtwähler / AfD +1830000 |Infratest-dimap. 23.02.2025, 17:53 Uhr

Derweil hat das BSW vor allem unter den vormaligen Nichtwählern Stimmen rekrutiert (420.000). Auf Platz zwei der größten Wählerreservoirs für die Wagenknecht-Truppe folgt die SPD (400.000 Wähler) und auf Platz drei die Linkspartei (330.000 Wähler). Die Wählerwanderung von der AfD zum BSW fällt mit 60.000 Wählern im Vergleich dazu gering aus.

Wahlergebnisse nach Alter

Besonders stark war die AfD bei Wahlberechtigten im Alter von 35 bis 44 Jahren – in dieser Altersklasse gaben 25 Prozent der Partei ihre Stimme. Die Union liegt in dieser Gruppe gleichauf, und damit vier Prozentpunkte niedriger als beim Gesamtergebnis.

Junge Wähler, im Alter von 18 bis 24 Jahren, wählten am häufigsten die Linkspartei und die AfD. 25 Prozent erreichte dort die Linkspartei – 17 Prozentpunkte mehr als im Gesamtergebnis. Die AfD wurde von 20 Prozent junger Wahlberechtigten gewählt und steht in dieser Altersgruppe damit einen Prozentpunkt besser da als beim Gesamtergebnis.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Stimmanteile in Altersgruppen | Union [Unter 25 Jahre] 13,0 ([60 und älter] 38,0) | SPD [Unter 25 Jahre] 12,0 ([60 und älter] 22,0) | AfD [Unter 25 Jahre] 20,0 ([60 und älter] 14,0) | Grüne [Unter 25 Jahre] 12,0 ([60 und älter] 11,0) | FDP [Unter 25 Jahre] 6,0 ([60 und älter] 5,0) | Linke [Unter 25 Jahre] 25,0 ([60 und älter] 4,0) | BSW [Unter 25 Jahre] 6,0 ([60 und älter] 4,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 17:52 Uhr

Union und SPD stehen vor allem bei Wählern in der Altersgruppe 70 und älter hoch im Kurs. Insgesamt 43 Prozent der älteren Wähler haben ihre Stimme CDU/CSU gegeben. 24 Prozent machten ihr Kreuz bei der SPD. Damit schneiden beide Parteien unter Senioren deutlich überdurchschnittlich ab.

Wahlergebnisse nach Berufsgruppe

Unter Arbeitern liegt die AfD deutlich vorn: Ganze 37 Prozent der Wahlberechtigten aus dieser Berufsgruppe gaben der Partei ihre Stimme. Sie ist, im Vergleich zum Gesamtergebnis, in dieser Gruppe damit beinahe doppelt so stark. Zweitstärkste Partei ist in dieser Gruppe die Union, die 22 Prozent erhält – sieben Prozentpunkte weniger als im Gesamtergebnis.

Besonders schlecht schneiden unter Arbeitern hingegen die Grünen ab. Lediglich fünf Prozent dieser Berufsgruppe wählten die Partei – in der Gesamtbevölkerung waren es 13 Prozent. Unter Angestellten sieht es hingegen so aus: Stärkste Partei wird die Union, die mit 27 Prozent dennoch schwächer dasteht, als bei der Gesamtbevölkerung. AfD und Grüne wurden von Angestellten etwas häufiger gewählt, als vom Durchschnitt – die AfD erreicht hier 20 Prozent, die Grünen 16 Prozent. Klarer Sieger ist die Union bei Selbständigen. 35 Prozent der Wahlberechtigten aus dieser Berufsgruppe gaben ihre Stimme an CDU/CSU, ganze sechs Prozentpunkt mehr als bei der Gesamtbevölkerung. Die SPD schnitt hingegen deutlich schlechter ab und erreicht hier gerade einmal neun Prozent.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen Wählern, die ihre eigene finanzielle Lage als „gut“ oder „schlecht“ einschätzen. Insgesamt 37 Prozent aller Wahlberechtigten, die ihre finanzielle Lage als unterdurchschnittlich einschätzen haben die AfD gewählt. Damit schneidet die Partei in dieser Gruppe beinahe doppelt so gut ab, wie in der Gesamtbevölkerung.

Die Union schneidet hingegen unterdurchschnittlich ab – lediglich 18 Prozent der selbsteingeschätzten Geringverdiener gaben ihr die Stimme. Damit liegt sie zehn Prozentpunkte unter dem Gesamtergebnis. Die Linkspartei und das BSW schneiden hingegen etwas besser ab, als unter der Gesamtbevölkerung: Die Linkspartei erreicht elf Prozent (statt neun), das BSW sieben Prozent (statt fünf).

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Stimmanteile bei Wählenden mit schlechter wirtschaftlicher Situation | AfD 37,0 ([Vgl. 2021] +18,0) | Union 18,0 ([Vgl. 2021] +1,0) | SPD 12,0 ([Vgl. 2021] -15,0) | Linke 11,0 ([Vgl. 2021] +3,0) | Grüne 7,0 ([Vgl. 2021] -4,0) | BSW 7,0 ([Vgl. 2021] +10006,0) | FDP 3,0 ([Vgl. 2021] -5,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 18:28 Uhr

Wahlberechtigte mit hoher Bildung tendierten besonders zur Union und zu den Grünen. Die Union steht in dieser Wählergruppe mit 27 Prozent zwei Prozentpunkte schlechter dar, als im Gesamtergebnis, die Grünen mit 20 Prozent wiederum deutlich besser.

Die SPD erhält unter Gutgebildeten 15 Prozent und liegt fast gleichauf mit ihrem tatsächlichen Ergebnis. Die AfD erreicht zwölf Prozent – und steht deutlich schlechter dar, als ihr tatsächliches Ergebnis.

Menschen, die sich selbst als „einfach gebildet“ einschätzen, bevorzugen die Union und die AfD mit deutlicher Mehrheit. Beide Parteien liegen in dieser Gruppe über ihrem tatsächlichen Ergebnis. Die Union erreicht 33 Prozent, fünf Prozentpunkte mehr als beim Gesamtergebnis. Die AfD erreicht 27 Prozent, sieben Prozentpunkte mehr als bei der aktuellen Hochrechnung.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Stimmanteile der Parteien nach Bildung | Union [Einfache Bildung] 33,0 ([Hohe Bildung] 27,0) | Grüne [Einfache Bildung] 5,0 ([Hohe Bildung] 20,0) | SPD [Einfache Bildung] 20,0 ([Hohe Bildung] 15,0) | AfD [Einfache Bildung] 27,0 ([Hohe Bildung] 12,0) | Linke [Einfache Bildung] 5,0 ([Hohe Bildung] 11,0) | FDP [Einfache Bildung] 4,0 ([Hohe Bildung] 6,0) | BSW [Einfache Bildung] 4,0 ([Hohe Bildung] 5,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 18:28 Uhr

Wahlergebnisse nach Geschlecht

Auch bei den Wahlergebnissen nach Geschlecht gibt es laut Infratest dimap Abweichungen. So schneiden Union, AfD und FDP bei Frauen schlechter ab als bei Männern (30 zu 27 Prozent – 22 zu 17 Prozent – sechs zu vier Prozent). Dagegen sind SPD (17 zu 15 Prozent), Grüne (15 zu zwölf Prozent), Linke (zehn zu sieben Prozent) und BSW (fünf zu vier Prozent) bei Frauen stärker als bei Männern.

Koalitionswünsche

35 Prozent der von Infratest dimap Befragten wünschen sich, daß die Union die nächste Bundesregierung führt. 17 Prozent wollen, daß die SPD die Führung übernimmt. Eine klare Präferenz gibt es in der Frage, mit wem die Union regieren sollte. 32 Prozent nennen die SPD als Wunschpartner. Es folgen AfD (17 Prozent) und Grüne (16 Prozent). Unter den Unionswählern nennen 39 Prozent die SPD, 27 Prozent die FDP, elf Prozent die Grünen und nur neun Prozent die AfD.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Mit wem sollte die Union regieren? | SPD 32,0 | AfD 17,0 | Grüne 16,0 | FDP 11,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung hat mit 83 Prozent den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. 2021 hatten lediglich 76,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Insgesamt waren 59,2 Millionen Menschen bei der Bundestagswahl wahlberechtigt, 28.6 Millionen Männer und 30,6 Millionen Frauen. Das sind zusammen etwa 1,2 Millionen weniger als bei der vergangenen Wahl im September 2021.

Daß die Wahlbeteiligung hoch liegen würde, zeichnete sich bereits früh ab. Bis 14 Uhr hatten 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – dabei sind Briefwahlstimmen nicht eingerechnet. Vor vier Jahren waren es bis zu diesem Zeitpunkt nur 36,5 Prozent.

Allgemeine Einschätzungen der Wähler

Die Bundestagswahl fand vor dem Hintergrund einer allgemein angespannten politischen Stimmung statt. Laut Infratest dimap schauten unmittelbar vor der Wahl 83 Prozent der Wähler mit Beunruhigung auf die aktuellen Verhältnisse in Deutschland. Diese überwiegend skeptische Einschätzung reicht von den Anhängern der AfD (95 Prozent) bis zu jenen von Grünen und SPD (jeweils 75 Prozent).

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Die Verhältnisse in Deutschland geben Anlass zu… | Alle [Beunruhigung] 83,0 ([Zuversicht] 12,0) | SPD-Wählende [Beunruhigung] 75,0 ([Zuversicht] 20,0) | Grünen-Wählende [Beunruhigung] 75,0 ([Zuversicht] 19,0) | Unions-Wählende [Beunruhigung] 84,0 ([Zuversicht] 13,0) | Linke-Wählende [Beunruhigung] 86,0 ([Zuversicht] 11,0) | AfD-Wählende [Beunruhigung] 95,0 ([Zuversicht] 3,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

82 Prozent der Befragten zeigten sich wenig oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Ampel-Koalition. Auch diese Einschätzung geht quer durch alle Parteien: Bei den Grünen sind 53 Prozent der Anhänger wenig oder gar nicht zufrieden, bei der SPD 67 Prozent und bei Union und AfD 94 beziehungsweise 98 Prozent.

Die Verantwortung für die bestehenden Probleme sehen die Bürger aber nicht nur bei den zuletzt regierenden Parteien. Auf die Frage, welche Partei die größte Verantwortung trage, gaben 24 Prozent die SPD und 20 Prozent die Grünen an, 21 Prozent aber die Unionsparteien. Die Verantwortung für die hohe Zahl an Flüchtlingen sehen sogar 54 Prozent bei der Union, aber nur jeweils zwölf Prozent bei SPD und Grünen.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Welche Partei trägt die größte Verantwortung für…? | die aktuellen Probleme im Land 0,0 | SPD 24,0 | Union 21,0 | Grüne 20,0 | die hohe Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern 0,0 | Union 54,0 | SPD 12,0 | Grüne 12,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Wichtigste Themen für die Wahl

Im Vergleich zur Bundestagswahl haben sich die Themen, die für die Bürger bei der Wahlentscheidung die größte Rolle gespielt haben, laut der Infratest-Befragung einige Tage vor der Wahl erkennbar verschoben. So gaben 18 Prozent die innere Sicherheit als wichtigstes Thema für ihre Entscheidung an. 2021 nannten mit 28 Prozent die meisten Befragten das Thema soziale Sicherheit.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Welches Thema spielt für Ihre Wahlentscheidung die größte Rolle? | Innere Sicherheit 18,0 | Soziale Sicherheit 18,0 | Zuwanderung 15,0 | Wirtschaftswachstum 15,0 | Umwelt und Klima 13,0 | Friedenssicherung 13,0 | Gestiegene Preise 5,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Dieses rangiert nun zwar immerhin noch auf Platz zwei, allerdings wurde es nur noch von 18 Prozent als Thema mit der größten Rolle genannt. Zuwanderung wiederum führten dieses Mal 15 Prozent der Befragten als entscheidendes Thema an, während es 2021 nur sieben Prozent waren. An Bedeutung verloren haben die Themen Umwelt und Klima. Sie wurden dieses Mal nur noch von 13 Prozent als wichtigstes Thema für die Wahlentscheidung benannt. 2021 waren es noch 22 Prozent.

Gründe für die Wahlentscheidung nach Parteianhängern

Die Angaben zu den wahlentscheidenden Themen variieren erheblich zwischen den verschiedenen Parteianhängern. So nannten etwa unter den AfD-Anhängern 38 Prozent das Thema Zuwanderung als entscheidendes Thema, unter den Unionsanhängern aber nur noch 18 Prozent. Wichtiger war für die Anhänger der Christdemokraten und -sozialen das Thema Wirtschaftswachstum (31 Prozent).

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Welches Thema spielt für Ihre Wahlentscheidung die größte Rolle? | Unions-Wählende 0,0 | Wirtschaftswachstum 31,0 | Innere Sicherheit 21,0 | AfD-Wählende 0,0 | Zuwanderung 38,0 | Innere Sicherheit 33,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Unter der Anhängerschaft von SPD und der Linkspartei dominiert derweil das Thema soziale Sicherheit: Es wurde von 38 beziehungsweise 51 Prozent als wichtigstes Thema für die Wahlentscheidung benannt. Bei den Grünen gaben 62 Prozent das Thema Umweltschutz und Klima an.

Einschätzungen zu den Kompetenzen der Parteien

Die Union bekam von den Wahlberechtigten unmittelbar vor der Wahl die größten Kompetenzen in zahlreichen Themenfeldern zugeschrieben, etwa in den Bereichen „Wirtschaft voranbringen“ (39 Prozent), Kriminalitätsbekämpfung (37 Prozent) und Außenpolitik (33 Prozent). Die SPD konnte sich nur in den Bereichen soziale Gerechtigkeit (26 Prozent) und Altersversorgung (24 Prozent) als die Partei mit der stärksten Kompetenzzuschreibung profilieren.

Dasselbe gilt für die Grünen und das Thema Klima- und Umweltpolitik. 42 Prozent trauen ihnen am ehesten zu, die damit zusammenhängenden Aufgaben zu lösen. Die AfD schneidet in den Bereichen Asyl- und Flüchtlingspolitik (22 Prozent) und Kriminalitätsbekämpfung (23 Prozent) vergleichsweise stark ab, bleibt aber dennoch hinter der Union zurück.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Welcher Partei trauen Sie am ehesten zu, Kriminalität und Verbrechen zu bekämpfen? | Union [ ] 37,0 ([Vgl. 2021] +2,0) | AfD [ ] 23,0 ([Vgl. 2021] +10,0) | SPD [ ] 11,0 ([Vgl. 2021] -10,0) | keiner Partei [ ] 14,0 ([Vgl. 2021] -4,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Meinungen zu den Spitzenkandidaten

Der Kandidat mit den größten Zufriedenheitswerten war unmittelbar vor der Wahl Friedrich Merz. 35 Prozent der Wahlberechtigten zeigten sich mit ihm zufrieden oder sehr zufrieden. Es folgte Robert Habeck mit 34 Prozent und Olaf Scholz mit 26 Prozent. Der noch amtierende Bundeskanzler liegt allerdings nur zwei Prozentpunkte vor AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner, die jeweils mit 24 Prozent folgen. Habeck, Scholz und Lindner standen 2021 mit 43, 56 beziehungsweise 40 Prozent aber noch deutlich besser da als heute. Merz dagegen konnte sich seitdem um zehn Prozentpunkte verbessern.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Zufrieden mit der politischen Arbeit | Merz 35,0 | Habeck 34,0 | Scholz 26,0 | Weidel 24,0 | Lindner 24,0 | Wagenknecht 23,0 | Reichinnek 12,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die AfD

Der Aussage „Ich finde es gut, daß die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will als andere Parteien“, stimmen insgesamt 46 Prozent aller Wähler zu. Bei der Bundestagswahl 2021 bejahten dies lediglich 35 Prozent der Wahlberechtigten.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, „Ich finde es gut, dass die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will als andere Parteien.“ | BTW ’17 35,0 | EUW ’19 33,0 | BTW ’21 35,0 | EUW ’24 46,0 | BTW ’25 46,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

In der Gesamtbevölkerung gibt es dennoch deutliche Vorbehalte gegenüber der Partei. Insgesamt stimmen 74 Prozent der Befragten der Aussage zu, daß sich die Partei nicht „genug von rechtextremen Positionen“ distanziere. 2021 sagten dies jedoch noch 77 Prozent.

Der Aussage, die AfD habe „besser als andere Parteien verstanden, daß sich viele Menschen nicht mehr sicher fühlen“, stimmen 55 Prozent zu. Das ist im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 ein Anstieg von 13 Prozentpunkten.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die AfD | „Distanziert sich nicht genug von rechtsextremen Positionen.“ 74,0 ([Vgl. 2021] -3,0) | „Hat besser als andere Parteien verstanden, dass sich viele Menschen nicht mehr sicher fühlen.“ 55,0 ([Vgl. 2021] +13,0) | „Finde es gut, dass sie den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will.“ 46,0 ([Vgl. 2021] +11,0) | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die Union

CDU/CSU punkten bei vielen Wählern mit ihren geplanten Verschärfungen für Bürgergeldempfänger: 66 Prozent der Befragten geben an, dies an der Partei zu schätzen. Zugleich glauben 52 Prozent, daß die Konflikte zwischen der CDU und der bayerischen CSU die nächste Regierung belasten werden.

Daß die Union die Migration nach Deutschland verringern wird, glauben 51 Prozent der Befragten. Weniger als die Hälfte, 46 Prozent der Befragten, finden es gut, daß die Union ihren Kurs seit dem Abtreten der ehemaligen CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel geändert hat.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die Union | „Finde es gut, dass sie sich für Verschärfungen beim Bürgergeld einsetzt.“ 66,0 | „Die Konflikte zwischen CDU und CSU werden die nächste Regierung belasten.“ 52,0 | „Traue ihr zu, die Zuwanderung nach Deutschland wirksam zu verringern.“ 51,0 | „Finde es gut, dass die CDU in der Zeit nach Merkel ihren Kurs geändert hat.“ 46,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die SPD

Das schlechte Wahlergebnis der Sozialdemokraten schlägt sich auch in den Umfragen zur Partei nieder. Insgesamt 55 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, die SPD kümmere sich „mehr um Bürgergeldempfänger als um Leute, die hart arbeiten und wenig Geld verdienen“. Daß die Partei „lange genug regiert“ habe und deswegen in die Opposition solle, finden 53 Prozent der Wähler.

Insgesamt 52 Prozent der Befragten werfen der SPD vor, die Interessen der Arbeitnehmer zu vernachlässigen. Weniger als die Hälfte, nämlich 41 Prozent, sehen die Sozialdemokraten als die Partei, die sich am stärksten um sozialen Ausgleich bemüht.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die SPD | „Kümmert sich mehr um Bürgergeldempfänger als um Leute, die hart arbeiten und wenig Geld verdienen.“ 55,0 | „Hat lange genug regiert und sollte in die Opposition gehen.“ 53,0 | „Vernachlässigt die Interessen der Arbeitnehmer.“ 52,0 | „Bemüht sich am stärksten um sozialen Ausgleich.“ 41,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die Grünen

Auch den Grünen schlägt viel Kritik entgegen. Insgesamt 62 Prozent der Befragten werfen der Partei vor, „sich zu wenig um Wirtschaft und Arbeitsplätze“ zu kümmern. Die Aussage, die Grünen wollten „uns vorschreiben, wie wir zu leben haben“, bekräftigen 56 Prozent. Genau die Hälfte der Befragten finden, die Partei verhindere, daß Migration wirksam begrenzt werde.

Eine Minderheit von 39 Prozent bewertet es positiv, daß sich die Grünen konsequent für die Ukraine einsetzten. Zudem sind 38 Prozent der Ansicht, die Partei vertrete „Werte und Ziele, die mir persönlich wichtig sind“.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die Grünen | „Kümmern sich zu wenig um Wirtschaft und Arbeitsplätze.“ 62,0 | „Wollen uns vorschreiben, wie wir zu leben haben.“ 56,0 | „Verhindern, dass Zuwanderung wirksam begrenzt wird.“ 50,0 | „Finde es gut, dass sie sich konsequent für die Unterstützung der Ukraine einsetzen.“ 39,0 | „Vertreten Werte und Ziele, die mir persönlich wichtig sind.“ 38,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die Linkspartei

Über die Partei mit dem überraschenden Wahlerfolg äußern die Befragten gemischte Eindrücke: Während immerhin 47 Prozent der Ansicht sind, daß sich die Linkspartei am stärksten um sozialen Ausgleich bemühe, sind 56 Prozent der Ansicht, daß ihre Vorstellungen „unrealistisch und nicht finanzierbar“ seien.

41 Prozent sehen in der Partei eine „gute Alternative für alle, die sich bei SPD und den Grünen nicht mehr aufgehoben fühlen“. Eine Minderheit von 36 Prozent findet es gut, daß die Linkspartei „am stärksten für eine humane Asyl- und Flüchtlingspolitik einsetzt“.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die Linke | „Ihre Vorstellungen sind unrealistisch und nicht finanzierbar.“ 56,0 | „Bemüht sich am stärksten um sozialen Ausgleich.“ 47,0 | „Ist eine gute Alternative für alle, die sich bei SPD und Grünen nicht mehr aufgehoben fühlen.“ 41,0 | „Finde es gut, dass sie sich am stärksten für eine humane Asyl- und Flüchtlingspolitik einsetzt.“ 36,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über die FDP

Nach der SPD sank sie am zweitstärksten in der Wählergunst: die FDP. Das spiegelt sich auch in den Ansichten, die die Befragten über die Partei äußern. Ganze 58 Prozent stimmten der Aussage zu, die FDP habe „in der Ampel gezeigt, daß sie kein vertrauenswürdiger Koalitionspartner“ sei. Eine satte Mehrheit wirft dem Parteichef zudem Eitelkeit vor: 57 Prozent finden, Christian Lindner gehe es „mehr um sich selbst als um die Sache“.

Immerhin 51 Prozent finden es „gut, daß Christian Lindner auf der Einhaltung der Schuldenbremse besteht“. Eine Minderheit von 35 Prozent attestiert der FDP „als einzige Partei für die Marktwirtschaft“ einzutreten.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über die FDP | „Hat in der Ampel gezeigt, dass sie kein vertrauenswürdiger Koalitionspartner ist.“ 58,0 | „Christian Lindner geht es mehr um sich selbst als um die Sache.“ 57,0 | „Finde es gut, dass Christian Lindner auf der Einhaltung der Schuldenbremse besteht.“ 51,0 | „Tritt als einzige Partei klar für die Marktwirtschaft ein.“ 35,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

Ansichten über das BSW

Etwas weniger als die Hälfte der Befragten, 49 Prozent, zeigten sich von dem erst vor einem Jahr gegründeten BSW enttäuscht und gaben an, sich „mehr neue Ideen erwartet“ zu haben. Eine Minderheit von 28 Prozent stimmt der Aussage zu, es gut zu finden, „daß es mit dem BSW eine Partei gibt, die ein gutes Verhältnis zu Rußland erreichen will“.

Umfrage, Bundestagswahl 2025, Ansichten über das BSW | „Ich hatte mir von der neuen Partei BSW mehr neue Ideen erwartet.“ 49,0 | „Finde es gut, dass es mit dem BSW eine Partei gibt, die ein gutesVerhältnis zu Russland erreichen will.“ 28,0 | Infratest-dimap. 23.02.2025, 16:05 Uhr

(lb/ser)

Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
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