Es wäre, liebe JF-Redaktion, doch mal eine Analyse wert, warum (nicht nur in Deutschland) im gesamten Westen Großstädte derart links ausschlagen. Man kann das beklagen, was aber am Tatbestand nichts ändert. Ist das von „Natur aus“ so? Wenn man sich Hamburg und Berlin exemplarisch anschaut, erkennt man, daß diese Entwicklung erst vor rund 35 Jahren begann. In den 1980er Jahren war das ehemalige Westberlin weder links noch linksliberal. Mit Heinrich Lummer hatte die CDU einen Innensenator, gegen den selbst Björn Höcke oder Matthias Helfrich wie Chorknaben dastünden. Lag das an der Lage Westberlins? Kaum. Denn Westberlin hatte noch vor dem Mauerfall wiederum den ersten rotgrünen Senat. Hamburg hatte in den 1990er die Schill-Partei, bei der damals kaum klar war, daß ihr Namensgeber eines Tages in einer Nacktinsel-TV-Show enden würde. Helmut Schmidt war als Erster Bürgermeister kaum „links“ in heutigem Sinne. Ich deute mal ein paar Gründe an: Die feige-bequeme Stadtflucht des liberalen Stadtbürgertums ins Umland, und ihr Ersatz durch eine linksdekadente Boheme und Armutseinwanderer. Und gab es das nicht schon mal im antiken Rom?