Liberalismusmäßig ist es nach meinem Verständnis so:
Frau Adler darf alles tun, was die goldene „Was du nicht willst …“-Regel nicht verletzt. Denn sie ist ein Freies Individuum.

Die FDP ist aber kein Individuum sondern eine Partei, also ein Kollektiv. Ein Individuum, das sich einem Kollektiv anschließt, gibt einen T e i l seiner Freiheit auf, aus der (freien!) Einschätzung heraus, daß die Zugehörigkeit zu dem Kollektiv mehr Gewinn bringt als die Teil-Hergabe der Freiheit kostet. Das Individuum kann den Eintritt in das FDP-Kollektiv wagen, denn die FDP umgibt sich nicht mit Mauer und Stacheldraht.

Die Kosten/Gewinn-Bilanz hängt aber von dem Grad der Ä h n l i c h k e i t der Individuen in dem Kollektiv ab.

Sind die Individuuen in dem Kollektiv identische Klone, ist die Sache klar, da sind die Kosten Null.

In der Realität stellt sich die Frage, wie hoch die Kosten für das einzelne Individuum bzw. für das Kollektiv werden dürfen.
Frau Adler hat die Kosten bis zuletzt als tolerabel eingeschätzt und wollte „erst mal“ dabei bleiben.
Das FDP-Kollektiv hat jedoch abgestimmt und sich mehrheitlich darauf geeinigt, die Kosten seien nun zu hoch.
Die AFD wird Frau Adler wohl nehmen.