Mit Verblüffung mußten Vertreter etablierter Medien und Politik den Verlauf des AfD-Bundesparteitages in Essen registrieren. Hatten doch manche sehnsüchtig ein Spektakel erwartet, bei dem es zu stundenlangen Geschäftsordnungsdebatten, Schlammschlachten zwischen Fans und Gegnern des degradierten EU-Spitzenkandidaten Krah sowie als Sahnehäubchen zum Bruch der Doppelspitze kommen könnte. Das Gegenteil trat ein.
Chaos und Prügeleien lieferten sich stattdessen die teils gewaltbereiten Linksextremisten außerhalb der Grugahalle. Bei den Ausschreitungen wurden AfD-Delegierte gejagt, eingekesselt und mußten von Polizisten unter Einsatz von Schlagstöcken zum Parteitag geleitet werden. Ein erbärmliches Bild der Feigheit lieferte die CDU: Ihr Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen war präventiv vor dem linken Mob eingeknickt und hatte zuvor dilettantisch mit Hilfe eines linksradikalen Soziologen als Gutachter versucht, der AfD die Halle zu verweigern. Daß Kufen vor dem Hintergrund von 28 verletzten Polizisten bei einer Kundgebung beteuerte, die Demonstration zeige, wie „weltoffen und tolerant“ Essen und das Ruhrgebiet seien, ist eine politische Bankrotterklärung.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, ebenfalls CDU, – und stolz darauf, die AfD wiederholt als „Nazi-Partei“ zu beleidigen –, setzte dem noch eins drauf, als er in Kenntnis der massiven Übergriffe gegen AfD-Delegierte und Polizeibeamte durch linksextreme Chaoten verkündete: „Es ist ein starkes Zeichen für unsere Demokratie, daß so viele Menschen in Essen gegen Antidemokraten auf die Straße gehen. In NRW ist kein Platz für Hetze, Haß & Rechtsextremismus.“ Tatsächlich war der durch Regierungspolitiker – vorneweg der CDU – geförderte Versuch, den Parteitag der zweitstärksten politischen Kraft in Deutschland zu verhindern, ein Anschlag auf die Demokratie.
Mehrheit in AfD will Professionalisierung
Das atemberaubende Tempo, in dem die Delegierten den Parteitag indes geräuschlos abspulten, wie auch die starken 80-Prozent-Ergebnisse der Doppelspitze aus Tino Chrupalla und Alice Weidel demonstrieren: Eine wachsende Mehrheit in der AfD will klare Führung, Professionalisierung, Ende des Dauerpalavers und Geschlossenheit. Ganz im Gegensatz zur SPD, die gerade mit dem Duo Esken-Klingbeil den Kurs der Selbstzerfleischung eingeschlagen hat.
Unüberhörbar hat die AfD auch durch die Auswahl der Bundesvorstandsmitglieder und deren Reden deutlich gemacht, daß sie keine Mühen und Kosten scheuen will, den Kampf gegen die „Armada der Innenminister“ (Stephan Brandner) und den Verfassungschutz bis zum Ende durchzufechten.
JF 28/24