Gunnar Kaiser war ein wirklicher Philosoph, der es mit der Auseinandersetzung darüber ernst meinte. Als YouTuber erreichte er viele Menschen und sprach ihnen in den Corona-Jahren aus der Seele. Ein Nachruf von Konrad Lenz.
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Mal abgesehen von diesem würdigen Nachruf auf Gunnar Kaiser, möchte ich doch eine Lanze brechen für die Kommentatoren, die zu Corona-Zeiten hier in JF doch die vielen Unrechtmäßigkeiten anprangerten, die mit dieser „Pandemie“ einhergingen. Wir leben in einer Zeit, in der der gesunde Menschenverstand nicht gänzlich ausgestorben, sondern nur reduziert worden ist auf die, die sich über jegliche gelenkte Interessen stellen und die auch heute den Geschehnissen der Gegenwart kritisch genug gegenüberstehen. Wir brauchen keine Vorkämpfer – oftmals ist es völlig ausreichend, auf die Stimmen des Teils der Bevölkerung zu hören, der erwacht ist bzw der gar nicht erst geschlafen hat. Wir stehen nämlich hier und halten unser eigenes Schicksal in der Hand – vervollständigen wir es also weiter. So wie Sokrates, dessen „sterben lernen“ nichts anderes war, als sich schon vorab einmal dem STERBE-ERLEBNIS zu widmen, um zu erkennen, daß die Existenz des Menschen als ein Geistes-Wesen über das Sterben hinausgeht. Es ist wie beim Fahren in den Urlaub: wer sich nicht vorbereitet, wird einige Überraschungen erleben …. ERLEBEN !!
Zeit für was Positives.
Heidegger, ich schätze 1945 oder kurz danach:
„Die Deutschen können sich noch nicht einmal selbst aufgeben, weil sie sich noch nie in ihrem Wesen gefunden, geschweige denn diesem sich, fügsam bauend das Eigene, übereignet haben.
Sie haben sich noch nie gefunden, weil sie sich noch nie wahrhaft selbst suchten.
Sie suchten nicht das ihnen verborgen Aufbehaltene, weil sie, eingeschlossen zwischen Fremden, einer ständigen Nachahmung der Anderen anheimfielen und so aus sich selbst unfrei wurden, bevor sie die Fremdherrschaften knechteten.“ (GA73;861)
Das ist nicht belehrend gemeint.
Das Ausgebliebene BLEIBT aufbehalten, gerade jetzt. Die nationalen und internationalen Fremdherrschaften wirken nur noch heillos destruktiv. Sie machen aber mit dem von ihnen betriebenen Untergang den Weg frei für ein freies Besinnen, das die ausgehöhlten Schemen der Denk- und Glaubenskategorien verlassen haben wird. Seine Sprache ist Deutsch.
Untergang ist nicht Absturz in die Sinnlosigkeit. Untergang ist immer auch Anfang. Anfang aber eines Unbekannten, das nur vermutet werden kann. Es zeigt sich, bei genauerer Betrachtung, sogar als die Zielursache des Unterganges.
Für was steht eigentlich „GA73;861“ bzw wo haben Sie das gefunden, das Sie da als positiv zitieren?
Gesamtausgabe, Bd 71, Seite
Sie hätten die Antwort leicht selbst finden können.
In einer anderen Niedergangszeit fanden die damaligen Demokraten nichts Positives an dem weisesten Mann Griechenlands, und verurteilten ihn zum Tode.
Trotzdem vielen Dank. Ich habe den Anfang des Zitates zwar eingegeben, aber keine Antwort erhalten, die mich befriedigte. Die „damaligen Demokraten“: laut Fernau bescheinigte Aristides den Griechen, daß die Demokratie eine der dümmsten Ideen seines Volkes gewesen sei. Allerdings – und das gilt es zu beachten: die Strukturen waren andere. Interessehalber: wer war denn dieser weiseste Mann? Schließlich hatten die Griechen eine ganze Reihe davon: Pythagoras, Heraklit, Sokrates, Thales, Omeros, Odysseus (uff, der war nur listig) und und und
Beste infaustumveritas: Der weiseste Mann war, laut Apollo in Delphi, Sokrates, der als Einziger wußte dass er (eigentlich) nichts weiß. Siehe:
Platons Sokrates nennt in der Apologie die Namen seiner drei Ankläger Anytos, Meletos und Lykon. Anytos gehörte zu den Anführern der demokratischen Bewegung, die 404/403 v. Chr. die oligarchische Herrschaft der Dreißig gewaltsam beseitigt und die traditionelle athenische Demokratie wiederhergestellt hatte.
Anytos war Lehrling des S gewesen.
Der Fall Heidegger ist noch viel deutlicher. Seine Lehrlinge haben ihn fast alle verraten. Gadamer nicht, nun ja ein bißchen am Ende. (er wurde, wie Jünger, 102)
Vernant und Detienne, in ihrem Buch „Les ruses de l’intelligence: La mètis des Grecs.“ , fragen sich, warum die metis so unterbelichtet gewesen sei in der Wissenschaft, ist sie doch allgegenwärtig bei den Griechen. Ihre Erklärung: List hält sich verborgen.
Schönen Abend allerseits.
Im Kommentar wurden keine Fakten erwähnt, die nicht auch von weniger bekannten Menschen erkannt worden sind. Von Interesse wäre gewesen, zu erfahren, ob Herr Kaiser mit der Gen-Spritze Bekanntschaft gemacht hat. Dass der Stiftungsvorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung Karl-Heinz Paqué Herrn Gunnar Kaiser 2020 vorwarf, „mit rechtspopulistischem und verschwörungstheoretischem Gedankengut“ zu arbeiten, verwundert nicht. Paqué gehört zum Establishment, surft auf dem Zeitgeistbrett und beherrscht die Taktik der Denunziation, ohne die hetzerischen und beleidigenden Phrasen, die er von sich gibt, zu begründen. Solchen Typen gilt meine ganze Verachtung, Herrn Kaiser meine ganze Verehrung. Möge Gunnar Kaiser in Frieden ruhen und viele Menschen die Erinnerung wachhalten.
Vielen Dank für den Nachruf. In den letzten Jahren habe ich mir die Veröffentlichungen von Gunnar Kaiser auf youtube immer gern angehört. Seine Analysen haben den Zeitgeist oft kritisch beleuchtet und treffend kommentiert. Er war authentisch und ich habe ihm sein ehrliches Bemühen um die Sache geglaubt. Am meisten aber hat mich berührt, dass er bei aller Kritik und Ironie seine Gegner immer sehr menschlich behandelt hat.
Ich freue mich, daß die JF Gunnar Kaiser den Nachruf schreibt, den er verdient hat. Und es bestätigt mich darin, daß ein Abonnement der JF dem Leser mehr gibt als das einer beliebigen anderen Zeitung. Ja, gerade in Corona-Zeiten war es ermutigend, die Weltsicht in weiten Teilen von Gunnar Kaiser bestätigt zu bekommen.
Corona, Klima, Gender und andere gelenkte Zwänge aus dem Schoß der Matrix
Was die überwältigende Zahl der „führenden“ Epidemiologen, Klimaforscher und
andere *‑Deuter verkünden … Deren schiere Masse sollte und soll den Eindruck von Realität vermitteln.
Aber trösten wir uns: Unter Hitler war es schlimmer als jetzt, das ist gewiss. Weitere Spekulationen verbieten sich, wenn auch nicht so, wie damals das Abhören von Radio London 1944. Der Kanal von G. Kaiser blieb frei. Hoffen wir, dass die Zukunft nicht über ihre alten Beine stolpert.
Das ganze Gerede von der Rettung der Menschheit spiegelt nur die Angst der Privelegierten wieder, ihr Leben könnte elender enden! Sie können nicht mit Würde ertragen, dass sich die Welt verändert und sie auch sterben werden! Wer glaubt die Corona Maßnahmen sollten alle schützen, übersieht, dass möglicher massenhafter Tod in erster Linie die Versorgungs und Servicekräfte der Etablierten ausgelöscht hätte unds ie bei gleichzeitigem Angesicht des eigenen nahen Todes auch noch hätten arbeiten müßten. Dafür wurde der Masse alles Mögliche aufgebürdet und als ihr Schutz verkauft! Kaiser hat das gut gesehen und sich daher verweigert! Der Verlust von 90% Prozent der Menschheit wäre vermutlich eine Erholung für das gesamte Leben, nur schwer zu fördern, weil alle 90% gehören und die 10% Überlebenden sind die, die heute am unteren gewohnt sind, zu überleben!
Ich finde es sehr anständig und angemessen, dass die JF einen so würdigenden und würdigen Nachruf veröffentlicht.
Das sehe ich genau so.
Mein Dank gilt der „Jungen Freiheit“. Gleichzeitig möchte ich der Familie des allzu früh Verstorbenen mein herzliches Beileid aussprechen.
Kaiser hat mir vielleicht nicht die Augen geöffnet, aber dazu gebracht noch genauer hinzuschauen.
In den dunklen Monaten von Corona, den dunkelsten seit Herbst 1989, gab er immer ein strahlendes Licht ab.
Er wird fehlen und ja, die besten gehen immer zu früh und zu schnell.
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