Der „gesichert Rechtsextreme“ aus Thüringen hat wieder zugeschlagen. Spätestens seit seinem Auftritt im diesjährigen Sommerinterview des MDR ist klar, wie radikal Björn Höcke tatsächlich ist. So radikal wie die Wirklichkeit! Der Landeschef der Thüringer AfD hat in dem am Mittwochvormittag livegestreamten Gespräch keinen Zweifel daran gelassen, daß er im kommenden Jahr Ministerpräsident werden möchte – und dabei auch einige der Probleme benannt, die er als solcher angehen würde.
Für viel medialen Wirbel haben vor allem die Äußerungen des Oberstudienrats zum Thema Inklusion von Behinderten an Schulen gesorgt. Wobei „Wirbel“ reichlich untertrieben ist. Es war ein wahrer Sturm der Entrüstung, den der vermutlich bekannteste Landespolitiker der Republik mit ein paar wenigen Worten ausgelöst hat. Von einem „Angriff auf die Menschenwürde“ war da zu lesen, und davon, daß Höcke „die Schwachen ausschließen“ wolle.
Aber was genau hat der Mann, den die Kinder linker Waldorfschuleltern vermutlich bald als Halloween-Kostüm tragen werden, denn nun eigentlich so schlimmes gesagt? Im Grunde nur das, was vor einigen Jahren noch weitgehend gesellschaftlicher Konsens war – und was viele Erziehungsberechtigte inzwischen wohl schon in der Klasse, in die ihr eigener Nachwuchs geht, erlebt haben werden. Nämlich, daß derartige „Ideologieprojekte“, wie Höcke, dessen Vater selbst Sonderschullehrer war, die integrativen Schulen nicht zu Unrecht nennt, „unsere Schüler nicht weiterbringen“ und „nicht leistungsfähiger machen“.
Niemand will behinderte Kinder ausgrenzen
Wenn Höcke sagt, daß wir unser Bildungssystem von solchen und ähnlichen pädagogischen Traumtänzereien, wie beispielsweise auch dem „Gender-Mainstream-Ansatz“ unbedingt „befreien“ sollten, spricht er damit etwas aus, was vielen Eltern und Lehrern unter den Nägeln brennt. Daß nur noch wenige sich trauen, all das außerhalb ihres engsten Umfeldes offen auszusprechen, ist klar. Ebenso klar dürfte sein, daß weder diese betroffenen Eltern und Lehrer, noch der thüringische AfD-Spitzenkandidat in Spe, damit meinen, daß behinderte und „normale“ Schüler generell nicht mehr in eine Klasse oder gar auf eine Schule gehen sollten.
Ein verkürzter Arm oder eine Gehbehinderung hält zum Beispiel kein Kind davon ab, dem Unterricht geistig zu folgen und sich rege an diesem zu beteiligen. Wovon wir uns befreien müssen, ist die wirre Vorstellung, daß eine Lernbehinderung einen nicht beim Lernen behindern – und damit auch kein Problem für das schulstoffliche Vorankommen der ganzen Klasse bedeuten würde. Wenn diese Erkenntnis – und die von ihm ebenfalls in dem Interview geforderte „Wende in der Einwanderungspolitik“ das „Schlimmste“ ist, das ein Björn Höcke in der Staatskanzlei umsetzen sollte, dann kann man den Wählern in Thüringen eigentlich nur raten: Gebt dem Mann eine Chance!
Das allerdings auf die Gefahr hin, daß die Medien – und vor allem die „Staatsmedien“ – dann endgültig mit ihrer Geduld mit „den Ossis“ am Ende sein werden. Schon jetzt vergeht schließlich kaum eine Woche, in der sich nicht irgendein öffentlich-rechtlicher Heini zu einer Beschimpfung der Ostdeutschen hinreißen läßt. Die Antipathie scheint aber immerhin auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Zumindest sind die Menschen im Osten der Republik nicht so masochistisch veranlagt, daß sie für die ständigen Beleidigungen, Erniedrigungen und Erziehungsversuche aus den Studios von ARD und ZDF auch noch immer mehr Geld zahlen wollen.
Keinen Bock auf höhere GEZ-Beiträge
Laut einer Umfrage, die die CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt durchführen lassen hat, lehnen 92 Prozent der Bürger in dem Bundesland eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab. Zwei Drittel halten bereits den aktuellen Beitrag für zu hoch. Für die in dieser Woche publik gewordene Erhebung hat die Unions-Fraktion im Frühjahr mehr als 1000 Bürger in ihrem Bundesland befragen lassen. Wäre dieselbe Umfrage durch die Befrager des ZDF-Politbarometers oder die Faktenchecker der Tagesschau durchgeführt worden, wäre das Ergebnis vermutlich etwas anders ausgefallen.
Aber auch, wenn die Meinungsmacher des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ihrer eigenen Meinung nach sicherlich noch immer die Geilsten sind, ändern alle Zahlenspiele der Welt nichts daran, daß sie mit ihrer Form von „Haltungsjournalismus“ jedenfalls in weiten Teilen Ostdeutschlands so beliebt sind, wie ein Mann in Frauenkleidern auf einer durchschnittlichen Damentoilette.
Transperson Hinter Gittern
Mit einer Überleitung, so elegant wie ein paar Stöckelschuhe in Größe 45, wären wir damit auch schon beim letzten Thema unseres kleinen Wochenrückblicks angelangt: Die transsexuelle „Klima-Aktivistin Penelope Frank“ will nicht in den Männerknast. Strafbar gemacht haben soll sich die bezaubernde Tranny, als Teil einer Gruppe, die sich im November letzten Jahres auf die Landebahn des Berliner Flughafens klebte. Ob es tatsächlich zu einer entsprechenden Verurteilung kommt ist ungewiss.
Auf der Geldsammel-Plattform „GoFundMe“ hat Frank aber schon einmal um Spenden gebeten, um eine Verhaftung rechtlich noch irgendwie abzuwenden. Warum die Spenden in ihrem Fall besonders wichtig seien, erklärt das Mitglied von „Fridays for Future“ und der „Letzten Generation“ dabei auch gleich. Eine Gefängnisstrafe würde „für mich als Transfrau direkt eine härtere Konsequenz bedeuten, mitten in der erhöhten Transfeindlichkeit in einer JVA für Männer“, schreibt die klebrige „Vollzeit-Aktivistin“, die übrigens auf Frauen steht. Es könnte nun also bald in den Händen eines deutschen Gerichtes liegen zu entscheiden, wem im Falle eines Falles eine „härtere Konsequenz“ zuzumuten ist. Frank oder den echten Frauen im Frauengefängnis.