Volkswille und Regierung: Ein Holzpferd namens Demokratie
Volkswille und Regierung: Ein Holzpferd namens Demokratie
Volkswille und Regierung: Ein Holzpferd namens Demokratie
Nicht nur Trojaner, auch wir sollten uns vor Holzpferden hüten, in denen Demokratiefeinde sitzen (Symbolbild) Foto: picture-alliance / DUMONT Bildarchiv | Ernst Wrba
Der Troja-Trick: Die etablierten politischen Akteure stehen auf Kriegsfuß mit dem für jede freie Gesellschaft konstitutiven Pluralismus. Im Trojanischen Pferd hocken Demokratiefeinde, auch heute. Ein Kommentar.
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Was haben sich doch die Griechen für Mühe gegeben, so ein schönes großes Pferd zu zimmern, dem eigentlich jeder ansehen mußte, daß darin einiges verborgen war. Die Finte mit dem Trojanischen Pferd ist doch die durchsichtigste Finte der Weltgeschichte. Gerade auch die Lügenshow des Sinon hätte das Ganze doch verdächtig machen müssen. Für uns in Deutschland kommt ja noch etwas ganz Entscheidendes hinzu: die Schuldauferlegung, die uns wehrlos macht, gegenüber den Rächern der Geschichte.
Selbst Kassandra, die Tochter des König Priamos, die zugleich eine Seherin von Apollos Gnaden war : „Der Gott Apollon gab ihr wegen ihrer Schönheit die Gabe der Weissagung. Als sie jedoch seine Verführungsversuche zurückwies, verfluchte er sie, auf daß niemand ihren Weissagungen Glauben schenken werde. Daher gilt sie in der antiken Mythologie als tragische Heldin, die immer das Unheil voraussah, aber niemals Gehör fand. Derart ungehörte Warnungen werden als Kassandra-Rufe bezeichnet“ , sagte das durch das Hölzerne Pferd heraufziehende Unglück voraus . . . . doch niemand schenkte ihr Glauben.
Blockparteien unterstützten in Einigkeit gezwungen die Politik der DDR-Diktaturpartei. BRD-Parteien unterstützen ohne Zwang einige Politik von sich selbst in einer trotz aller Mängel vorhanderen Demokratie. Der Vorwurf Blockpartei ist also abwegig. Vor Jahrzehnten gab es in manchen Punkten ähnliche Einigkeit, die manchem Rechten heute gefallen dürfte, von der Forderung auf Rückgabe der Ostgebiete über Sexual-/Familienpolitik bis zum Antikommunismus. Mag das Ausmaß der Einigkeit damals ermittelt werden müssen, solche Einigkeiten werden Rechte kaum zur Abwertung als „Blockpartei“ bringen. oder? Fiele dieses Vedammungsurteil auch, übernähmen die angeblichen Blockparteien im Kern das AfD-Programm ? Und so kritisch die staatliche Einflußnahme auf die Meinungsbildung ist, würde das die AfD, hätte sie die Macht dazu, nicht auch tun? Kritisiert sie, daß das viel schlimmer als in der BRD geschieht in Ländern, in denen ihr Ähnliche regieren: Polen, Ungarn, jetzt Italien? Der Artikel macht mich wegen seiner Sprache/Doppelmoral/Unlogik noch AfD-kritischer.
Unsere Demokratie lässt doch keine von der Ampel-Regierung abweichende Meinungen zu.
Alles was OS zu den Berliner-Bürgern heute gesagt hat ist doch Blabla“.
Rousseau geht es um die Einigkeit. Sie war und ist die Achillesferse Deutschlands, die Wurzel alles Übels.
Gleichheit – die Nacht, worin alle Kühe schwarz sind.
Einigkeit – der Tag, der alles Unterschiedene ans Licht bringt.
Wahnsinnig guter Artikel!
Das Bild mit dem Trj. Pferd ist bestens bekannt. Gut, dass mal wieder von Staub befreit wurde.
Eine hervorragende Analyse. Ich hätte gar nicht gedacht, daß die Analogie mit dem Trojanischen Pferd soweit trägt. Daß die Oberen eine ethnisch-kulturelle Substanz des deutschen Volkes nicht wahr haben wollen, zeigt ihr Bestreben, eben dieses in einer fragmentierten, amorphen Gesellschaft aufzulösen und auszulöschen. Komplizierterweise müssen dazu erst einmal ethnisch-kulturelle Minderheiten geschaffen werden, die diese Gesellschaft auflösen und unser Volk in Schach halten. Daher der Widerspruch, daß jede ethnisch-kulturelle Minderheit zu schützen und zu fördern ist, nur das deutsche Volk nicht.
Sehr gut erkannt, Fritz aus Fritzlar. Nun steht nur noch die Frage: Wer betreibt das so? Wer hat uns das Trojanische Pferd untergeschoben? Wer ist ihm entkrochen?
Die jüngste Hetzkampagne von Nancy Faeser gegen Björn Höcke, die generell der Einschüchterung Oppositioneller dienen soll, ist das beste Beispiel dafür, wie totalitäre Linke als „Trojaner“ – es sind ja in Wirklichkeit Griechen – sich diesen Staat zur Beute gemacht haben.
Seine eigene Schuld, wenn sich diese Germemme, der Höcke-Waschlappen, nicht gerichtlich gegen den Rechtsextremistenvorwurf wehrt.
„Mit der geistigen Verfassung der Tugend-Demokratie sind nämlich „völkisch-nationalistische Gesinnungen“, die im rechten Milieu ohne Frage ihren festen Platz haben, unvereinbar, verfemt, wie es eine „imperialistische“ Gesinnung früher im SED-Staat war.“
Ungeachtet der Frage, ob solche Einstellungen in Deutschland noch legal sind oder schon nicht mehr: Zumindest NATIONALISTISCHE Ewiggestrige (also Matrosenanzugs-Mentalitäten vom Typ Björn Höcke und Konsorten) braucht unser Land so nötig wie einen Kropf! Solche Gesinnungen sollte die JF weiß Gott nicht verteidigen!
(„Völkisch“ lasse ich außen vor, weil ich da eine größere Bandbreite sehe. Dass wir freilich das völkische Gedankengut aus der Weimarer Republik oder gar der NS-Zeit heute auch nicht mehr haben wollen, sollte klar sein.)
Richtig bleibt aber natürlich, dass die Konsensfaschisten Demokratiehasser und Verfassungsfeinde sind. Die wir einerseits mit allen zulässigen Mitteln bekämpfen müssen.
Denen wir andererseits allerdings aber auch nicht durch eigene Dumpfbackigkeit ins Messer laufen und Vorwände liefern dürfen.
Ich fürchte, dieser Aspekt kommt im Artikel zu kurz.
Der Terminus VÖLKISCH umfaßt nicht nur das 20. Jahrhundert, sondern die ganze Existenz eines Volkes, das als Germanen bekannt ist und das seit Karl, dem Sachsen-Schlächter den Namen „Deutsch“ trägt.
Genau wie jeder andere enthält auch der Terminus enthält immer genau das, was einerseits die „Sender“ darunter verstehen. Und andererseits die „Empfänger“.
Wer immer glaubt, diesen Begriff heute noch verwenden zu müssen, knüpft ganz bewusst an ultrarechte Positionen der Weimarer Zeit und des NS-Systems an.
Gerade die JF sollte doch bitte diese ewiggestrigen Dumpfbacken nicht auch noch ermutigen: Die machen sich ohnehin schon genug mausig!
Sie sollten meine Erwiderung genauer lesen
„Da steht ein Monstrum vor den Toren des bundesdeutschen Gemeinwesens, ein riesiges Holzpferd, und in Großbuchstaben prangt darauf das Wort DEMOKRATIE. Aber innen drin, da hocken lauter kleine Demokratiefeinde, die auf dem Kriegsfuß stehen mit dem für jede freie Gesellschaft konstitutiven Pluralismus!“
Für diese „Präzisionsmunition“ vergebe ich die höchstzulässige Sternenzahl! 😉
Das „Monstrum“ steht nicht „vor den Toren“ des bundesdeutschen Gemeinwesen, sondern es hat sich dort häuslich eingerichtet und stellt inzwischen sogar die Regierung. Ein großer Erfolg für die, die das Gemeinwesen zersetzen wollen.
Die „fünfte Kolonne“ aus dem Holzpferd hat längst erfolgreich nicht nur ihren „Marsch in die Institutionen“ absolviert, sondern auch die Parteien und das gesamte öffentliche Leben in Deutschland durchdrungen und bestimmt mit ihren Parolen auch den öffentlichen Diskurs.
… und ihre Parolen werden zum Gesinnungsdiktat und zur Staatsdoktrin.
Leider wahr!
Da gebe ich Ihnen Recht!
„Die Corona-Krise hat den Nachweis erbracht, daß dieses klassisch linke Staatsverständnis, zumindest unbewußt, inzwischen auch von Kreisen der CDU/CSU und der jetzt konformistisch mitregierenden Liberalen geteilt wird.“
Nein, nicht erst die Corona-Krise hat diesen Beweis erbracht. Das hat Angela Schurkel (alias Merkel) schon lange vorher geleistet!
„Bundeswehr, Homo-Ehe, Massenmigration, Währungsstabilität, Infektionsschutz, EU-, Energie-, Umweltpolitik: Zu keinem dieser Politikfelder gab es in der letzten Phase der Ära Merkel einen nennenswerten Dissens zwischen den bundesrepublikanischen Blockparteien.“
Richtig! Und weil diese Selbst-Gleichschaltung nicht nur bei den Parteien stattgefunden, sondern auch die Medien und weite Bereich der Zivilgesellschaft verseucht hat, bezeichne ich das politisch-gesellschaftliche System in Deutschland als „Konsensfaschismus“ (konsensfaschistisch)!
Rousseau verantwortlich machen greift zu kurz (=Katachronie). Der nahm nämlich die éducation ernst.
Das Wichtigste: Jugend muß jung sein, um im Alter alt sein zu können. Vormals wurden die Kinder als kleine Erwachsene von Erwachsenen behandelt; heute als greise Despoten von den Kindischen.
Rousseau wäre eher das Pharmakon.
Ein sehr treffender Artikel.
Anfügen möchte ich, dass der Warner Laokoon von Schlangen erwürgt wurde, die ein Gott gesandt hatte. Die Trojaner hatten den Himmel der Götter gegen sich. Haben nicht auch wir das Mandat des Himmels verspielt?
Als die Grünen aufkamen, traten ganze K-Gruppen (Kommunisten) in diese Partei ein. Der rote Wolf zog sich ein grünes Mäntelchen über. Von den sieben Geißlein lebt gerade noch eines. Es sitzt im Uhrenkasten und bedroht angeblich unsere Demokratie.
Das bittere Ende folgte erst nachdem Laokoon und seine Söhne von Schlangen, ausgesandt von Rachegöttin Faeser , zerrissen worden waren, unbeschützt von einer verhetzten Bevölkerungsmehrheit. Das zu verhindern und damit die Demokratie zu retten, wird uns erhebliche Anstrengungen abverlangen, H.G.Maaßen und andere machen es uns vor, auch wenn die Schlangen ihnen bedrohlich nahe kommen.
„Rousseau hatte gelehrt, daß der allgemeine Wille (die volonté générale) des Volkes beständig der richtige sei und die einzige Aufgabe der Exekutivgewalt eines Staates darin bestehe, diesen […] Volkswillen auszuführen.“
Das ist zwar reichlich pauschal, aber im Großen und Ganzen richtig:
Man vergleiche mal, wie in der Bundesrepublik die „volonté générale“ und die von den Parteien tatsächlich umgesetzte Politik auseinanderklaffen.
In der ungleich demokratischeren Schweiz gibt es neben dem Konkordanzprinzip auch immer wieder Referenden, in denen das Volk zu spezifischen Sachfragen konkrete Entscheidungen treffen darf.
Hier wird die „volonté générale“ auch unverfälscht umgesetzt.
Im System Bundesrepublik mit seiner „vermittelnden Demokratie“ passiert es dagegen regelmäßig, daß die Regierungen das Gegenteil von dem umsetzen, was die Mehrheit des Volkes eigentlich will.
So verkaufen sich z.B. die Grünen als sympathisch-jugendliche „Ökopartei“ und werden deshalb auch gewählt, aber an der Regierung zeigt sich, daß im Gesamtpaket auch ganz andere politische Ziele enthalten sind.
Aber dann ist es zu spät; die Wahlen und die Regierungsbildung sind erstmal für 5 Jahre gelaufen.
Den Mißbrauch des Begriffs „Demokratie“ durch die Antidemokraten hat Dietmar Mehrens ausgezeichnet herausgearbeitet. Leider begreifen es noch nicht alle.
Würde dieser Artikel als Kommentar nach den Tagesthemen eingespielt (natürlich mit Herrn Mehrens) und er würde danach auf breiter Front diskutiert werden….., er könnte das ganze Land verändern. Hut ab, Chapeau, Congratulations. Selten etwas gelesen was dermaßen ins Schwarze trifft, die (versteckten) Dinge deutlich beim Namen nennt, und ganz nebenbei auch noch Auswege aufzeigt. Ich kann meiner Begeisterung nicht annähernd Ausdruck verleihen……….. Ganz stark!
Ein großartiger, ein bemerkenswerter Artikel, den ich mir sofort ausdruckte für mein extra geschaffenes „Demokratie-Bücher-Regalteil“, welches ich alsbald erweitern muß. „Demokratie“ wurde für mich zum Unwort der letzten Jahre, und es ist erstaunlich, mit wievielen nüchternen, witzigen, sarkastischen Begriffen sie mittlerweile belegt wurde. Doch noch erstaunlicher finde ich, daß trotz der vielen klugen und sachlichen Warnungen einer hier tabuisierten Partei, noch immer eine gefühlte Mehrheit unseren installierten staatlichen Trojanern auf dem Leim geht.
Ein ganz toller Artikel, Gratulation.
Sehr guter Kommentar ich hoffe nur, daß bei noch mehr Zulauf die AfD nicht verboten wird. Eine friedliche Revolution wie 89 halte ich für nicht mehr durchführbar. Hier haben wir es mit einer Macht zu tun, dagegen war die DDR ein Ponyhof.
Zitat Lacha:
… „Eine friedliche Revolution wie 89 halte ich für nicht mehr durchführbar.“ …
Das hoffe ich doch. Ansonsten gibt es einen Showdown, für den sicherlich nicht die AfD verantwortlich gemacht werden kann.
jodibel
Spitzenklasse!
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Nicht nur Trojaner, auch wir sollten uns vor Holzpferden hüten, in denen Demokratiefeinde sitzen (Symbolbild) Foto: picture-alliance / DUMONT Bildarchiv | Ernst Wrba
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