Tod von Masha Amini: Das ZDF hat die Kopftuchproteste im Iran nicht verstanden
Tod von Masha Amini: Das ZDF hat die Kopftuchproteste im Iran nicht verstanden
Tod von Masha Amini: Das ZDF hat die Kopftuchproteste im Iran nicht verstanden
Während auch in Berlin Frauen gegen die Unterdrückungspraxis im Iran protestieren, hat das ZDF andere Sorgen Foto: picture alliance / EPA | CLEMENS BILAN
Tod von Masha Amini
Das ZDF hat die Kopftuchproteste im Iran nicht verstanden
Während im Iran Frauen mutig gegen die islamischen Sittenwächter auf die Straße gehen, wittert das ZDF „antimuslimischen“ Rassismus, wenn Kritik am dortigen Kopftuchzwang geäußert wird. Und was ist eigentlich mit Baerbocks „feministischer Außenpolitik“? Ein Kommentar von Laila Mirzo.
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In diesem Land ist leider jede Ignoranz und Unverfrorenheit möglich und wird noch mit Pfründen und Regierungsposten belohnt. Daß das ZDF immer in vorderster Front gegen Realitätssinn, Vernunft und gesundem Menschenverstand steht, ist nichts Neues. Da kann dann auch schon mal plattes, menschenverachtendes Gesülze herauskommen. Und denen müssen wir kraft Machtspruchs des BVerfG’s mit unseren Zwangsabgaben ein heiteres, sorgenfreies Leben bescheren!
Das ZDF hat die Kopftuchproteste sehr wohl verstanden.
Die Chefideologen im politisch-medialen Komplex haben ein ganz anderes Problem, der unbedarfte Michel könnte eine Parallele zwischen Protesten gegen Maskenpflicht hier und Schleierpflicht im Iran sehen. Wenn man die Proteste hier als Nazi-Aufmärsche verkauft, dann kann etwas Vergleichbares im Iran kein edler Freiheitskampf sein. Dieser Widerspruch wäre zu offensichtlich. Deshalb muß der Protest im Iran ebenfalls in die rechte Ecke gestellt werden.
Hier geht es einzig und allein darum, das offizielle Narrativ aus dem Innenministerium zu schützen.
Absolut richtig erkannt.
Es ist doch immer noch ein Unterschied ob man Kopftuch tragen darf, oder ob man Kopftuch tragen muss.
Das Kopftuch ist in der islamischen Welt ein Symbol für die Zweitrangigkeit der Frau hinter dem Mann, und jeder der etwas anderes darin sehen will ist ein dreckiger Lügner, und in meinen Augen ein Verräter an den Frauen, die hier in Europa über Jahrhunderte für die Gleichberechtigung gestritten haben. Ich möchte nicht wissen wie hoch der Anteil der Frauen hier in Deutschland ist, die Kopftuch tragen müssen und wie viele Es tragen wollen.
Also zunächst mal Zustimmung zu dem Kommentar von Martin H.—Wir waren vor 2 Jahren in Hamburg. Von Gastronomie war in dem Stadtbezirk um den Bahnhof herum nicht viel zu spüren. Ein deutsches Restaurant war voll besetzt, ebenso das berühmte Restaurant, in dem Hotel, wo Udo Lindenberg sein Domizil aufgeschlagen hat. Was war zu tun? Wir sind dann in einem Restaurant mit einem Betreiber gelandet, der sehr gut Deutsch sprach und der auf Nachfrage sagte, daß er aus dem Iran stamme. Er meinte, er müsse sich gegen das Mullah-Regime aussprechen, wie es in unserer BRD gewünscht wird. Nach einer kurzen Unterhaltung mußte er uns zustimmen, daß dieses Regime doch auch Gutes bewirkt, nämlich weniger Auseinandersetzungen zwischen den zahlreichen Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Kulturen usw.
„Ihre Festnahme erfolgte unter den entsprechenden Gesetzen im Iran“
So ist das in Russland auch: Wer die militärische Spezialoperation in der Ukraine als Krieg bezeichnet, wird unter den entsprechenden russischen Gesetzen festgenommen.
Die Gegenüberstellung zeigt, dass das ZdF hier den iranischen Terror gegen Frauenrechte unterschwellig verteidigt. Und das wiederum zeigt auch, dass die Kritik an solchen Machenschaften des Staatsfunks noch viel zu harmlos ist.
Was hier geschieht, indiziert nämlich KEINE mangelndes Einsicht (des ZdF) in menschenfeindliche Aspekte im Islam. Sondern beweist aktive Islamisierungsstrategien unseres Landes durch den umstrittenen Sch(l)undfunk! Diese Staatsfunker argumentieren menschenfeindlich; damit sind sie AKTIVE VERFASSUNGSFEINDE!
Erstaunlch,
bin schon wieder mit Ihnen einverstanden, nur ganz so schlimm ist das Regime in Russland nicht, wie bei den Mullahs.
Putins größter Gegner sind weit mehr rechtsradikal (Schirinowski, letztens gestorben), was auch keine Lösung wäre.
Und daß in der demokratischen Ukraine 13 Parteien – nicht erst seit dem Krieg – verboten sind, ist auch nicht erwähnenswert, oder?
Natürlich muss der Westen nach dem Krieg die Ukraine massiv – ggf. auch durch Verweigerung von Finanzhilfen – drängen, eine Demokratie nach unseren Standards im Lande zu installieren. Und ebenso Minderheitenrechte nach westlichen Standards.
Das muss so kommen, aber das ist ein steiniger Weg, ganz abgesehen von den Finanzen oder besser gesagt den Schulden überall.
Warum muß der Westen andere Länder dazu zwingen, die westliche Sicht der Dinge anzunehmen.
Ich dachte bisher immer, daß der Wert der „westlichen Werte“ hauptsächlich in der Freiwilligkeit ihrer Akzeptanz liegt.
Übrigens: Wie definieren sich eigentlich „westliche Werte“? Gelten sie auch in Deutschland, wo viele Grundrechte seit 2 Jahren außer Kraft gesetzt sind?
Auch wenn es in Kürze zwar leider veraltet sein wird, weil nun ein tatsächlicher Krieg bevorsteht: Die Bezeichnung der militärischen Spezialoperation als Krieg ist in Russland mitnichten verboten, wie auch entsprechende TV-Beiträge (Diskussionsrunden) des russischen Fernsehens belegen. Der „Anti-Spiegel“ hat darüber bspw. am 29. Mai berichtet.
Klar, wenn der „Anti-Spiegel“ was behauptet, muss es ja stimmen.
Und alle westlichen Medien, die fast täglich das Gegenteil berichten, lügen natürlich.
Ja, mir scheint, die Gesamtlage wird immer verworrener. Auch beim Krieg gegen Armenien blicke ich nicht so ganz durch. Der islamische Iran unterstützt das christliche Armenien, das jüdische Israel hingegen das islamische Aserbeidschan. Die deutschen Medien sind auch wieder auf der Seite ihrer Gegner zu finden, zumindest was den religösen Hintergrund angeht. Bin gespannt, wer den gordischen Knoten noch lösen kann.
Naja, Aserbeidschan ist ein Partner der NATO, Armenien nicht. Daneben hat der Iran kein Interesse an einer Stärkung der Türkei durch eine von dieser und Aserbeidschan angestrebte Landverbindung beider Turkvölker (Armeniens Südzipfel liegt entlang der iranischen Grenze ja zwischen beiden Ländern).
„Daneben hat der Iran kein Interesse an einer Stärkung der Türkei“
Ich glaube, mit diesem Punkt ist für den Iran schon alles klar. Religion und so sehen die dann nicht mehr so verbissen.
Augenfällig freilich, dass die „landesweiten Proteste“, von denen heute auch die ‚Bild‘ berichtet, just jetzt hochkochen und mediale Beachtung finden, da sich der Iran und Russland annähern. Oder, wie ein anderer Kommentator es neulich trocken ausdrückte: „Die iranischen Drohnen [in der Ukraine] scheinen zu treffen.“
Aber was das ZDF betrifft, die priorisieren den Rassismus der Iran-Kritiker höher als die putinistischen Sünden der Mullahs.
Ja, wirklich wahnsinnig seltsam, dass die Iraner für Frauenrechte auf die Straße gehen. So etwas würde IHNEN nicht im Traum einfallen, gelle?
Sie würden ja auch nicht für die von Putin überfallenen Ukrainer auf die Straße gehen, oder?
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