Nichts ist so beständig wie der Wandel, besagt eine oft bemühte Phrase. Gleiches scheint bei der CDU für die Rufe nach einer Erneuerung der Partei zu gelten. Pünktlich zum Bundesparteitag am kommenden Wochenende plädiert der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, dafür.
Aber Moment! Das klingt allzu vertraut. Hatte nicht erst im Januar der frisch gekrönte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz genau das gefordert? Dabei war der Sauerländer nicht zuletzt getragen von einer begeisterten JU auf den Schild der Christdemokraten gehoben worden. Mit ihm sollte doch alles besser, schöner, toller werden.
CDU beschäftigt sich mit sich selbst
Knapp neun Monate später ist die damals propagierte Aufbruchstimmung entweder verflogen oder nie aufgekommen. Anders sind die Aussagen Kubans nicht zu deuten. Statt einer von vielen vergeblich herbeigesehnten konservativeren, wiederauferstehenden CDU erschöpft sich die Partei in erwartbarer 08/15-Oppositonspolitik, ohne Akzente zu setzen.
Wenn angesichts der chaotischen Politik der Ampelkoalition aus der JU-Führung nicht mehr kommt, als der Appell für eine wie auch immer geartete Erneuerung, ist es besser, wenn die CDU nicht in Berlin regiert. So kann sie auf der Oppositionsbank weiter über die eigene Erneuerung sinnieren.