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Öffentlich-rechtliche Sender: Corona-TV: Regierungserklärungen in Endlosschleife

Öffentlich-rechtliche Sender: Corona-TV: Regierungserklärungen in Endlosschleife

Öffentlich-rechtliche Sender: Corona-TV: Regierungserklärungen in Endlosschleife

Georg Restle
Georg Restle
Der ARD-Journalist Georg Restle ruft nach „Coronasolidarität“ Foto: picture alliance / Sven Simon
Öffentlich-rechtliche Sender
 

Corona-TV: Regierungserklärungen in Endlosschleife

Der ARD-Journalist Georg Restle forderte unlängst „Coronasolidarität“ für in Not geratene Mieter ein. Selbst will man bei ARD und ZDF jedoch nicht wegen eben dieser Solidarität auf Rundfunkgebühren verzichten. Beim eigenen Geld hört die Solidarität schnell auf.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Der ARD-Journalist George Restle hatte vor wenigen Wochen eine Idee, Menschen zu entlasten, die durch die aktuelle Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Auf Twitter schrieb der Leiter des Politmagazins „Monitor“ damals: „Coronasolidarität: Vielleicht gibt es ja auch den ein oder anderen Vermieter, der Menschen, die durch Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die Miete erläßt – für einen Monat oder zwei? Weitere Vorschläge?“ Viele haben damals schon vorgeschlagen, die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sollten doch – zumindest vorübergehend – auf die Erhebung ihres Rundfunkbeitrags verzichten.

Mit genau diesem Vorschlag sahen sich jetzt auch Restles Kollegen vom Zweiten Deutschen Staatsfernsehen konfrontiert. Auf der Facebook-Seite des Senders fragte ein Nutzer: „Warum seid ihr vom ZDF nicht solidarisch und verzichtet für die Dauer der Krise auf den Rundfunkbeitrag?“ Doch während die Idee des Verzichts auf die Mieteinnahmen inzwischen sogar Gesetz geworden ist, was bereits kräftig nach hinten losging, war so viel „Coronasolidarität“ den Staatsfunkern vom Lerchenberg dann doch zu viel des Guten.

Schließlich habe man, so antworte das ZDF öffentlich, „den Auftrag, unabhängige Informationen und hochwertige Unterhaltung anzubieten.“ Dies sei „in Zeiten wie diesen noch wichtiger als sonst.“ Nun ist das mit Aufträgen immer so eine Sache. Egal ob der Auftrag nun darin besteht, „unabhängige Informationen und hochwertige Unterhaltung“ anzubieten oder zum Beispiel darin, den eigenen Amtseid zu erfüllen und Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Ein Auftrag kann noch so bedeutungsvoll sein, er verkommt zur totalen Nichtigkeit, sobald der Beauftragte nicht in der Lage oder Willens ist, ihn zu erfüllen.

Wie lautet eigentlich der Programmauftrag? 

Die Leistung der öffentlich rechtlichen Medien bestand beim Thema Corona jedenfalls bisher vor allem darin, immer genau die gerade aktuelle Haltung der Bundesregierung zu verbreiten und vehement für richtig zu befinden. Das war damals so, als das Virus noch als keine große Gefahr für Deutschland galt und nahezu jede besorgte Stimme noch als wirre Verschwörungstheorie oder gar rassistische Panikmache abgestempelt wurde. Das ist heute noch so, wo im staatlichen Rundfunk immer dieselben Experten zu Wort kommen, um auch noch die restriktivsten Maßnahmen der Politik gegenüber der Bevölkerung als „absolut überlebensnotwendig“ zu rechtfertigen.

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Dafür, so schreibt die ZDF-Redaktion auf Facebook, „werden wir über den Rundfunkbeitrag finanziert“. Weiter heißt es: „Mit diesen Mitteln können wir nicht machen, was wir wollen. Sie sind gekoppelt an den Programmauftrag.“ Der Fragesteller muß diese Erklärung erst einmal so hinnehmen und hat nicht die Möglichkeit, die von der eigenen Wichtigkeit höchstbeeindruckten Fernsehmacher zu unterbrechen, um sie zum Beispiel nach einer etwas konkreteren Definition dieses „Programmauftrags“ zu fragen.

Stattdessen muß er sich von den subventionierten Medienprofis im überteuerten Westentaschenformat vorprahlen lassen: „Die Nachfrage nach unseren Sendungen ist mit der Pandemie stark gestiegen. Wir senden 24/7 auf drei Kanälen, stellen ein breites Angebot online in der Mediathek bereit und haben gerade unsere Nachrichten-App ausgebaut.“ Anders als es diese Angeberei suggeriert, besteht dieses „24/7“-Programm natürlich nicht aus einer rund um die Uhr Live-Berichterstattung, um den informationshungrigen Bürgern immer die brandaktuellsten Neuigkeiten zu präsentieren und diese dann aus möglichst vielen Blinkwinkeln zu beleuchten.

Noch liegt der Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro 

Vielmehr wirkt das Programm von ARD, ZDF und den angeschlossenen Funkhäusern oftmals wie die Wiederholung der jeweils letzten Regierungserklärung in Endlosschleife. Daß die Nachfrage nach diesen Sendungen dennoch gestiegen ist, würde eher dafür sprechen, die Zuschauer freiwillig dafür bezahlen zu lassen. Es ist aber keine große Kunst, seine Einschaltquoten zu steigern, wenn man zuvor – auch durch die eigene Berichterstattung – dazu beigetragen hat, daß kaum noch einer das Haus verlassen darf oder will.

Der gebührenfinanzierte Sender schließt sein Statement mit den Worten: „Vom Rundfunkbeitrag, der zurzeit bei 17,50 Euro pro Wohnung liegt, erhält das ZDF 4,36 Euro pro Monat.“ Auch hier keine weitere Erläuterung, wohin denn der ganze Rest der Kohle fließt. Mit der Formulierung „zurzeit bei 17,50 Euro pro Wohnung“ läßt das ZDF-Team aber immerhin schon durchblicken, daß es bald etwas mehr sein wird.

Der ARD-Journalist Georg Restle ruft nach „Coronasolidarität“ Foto: picture alliance / Sven Simon
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