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Anetta-Kahane-Karikatur: So macht sich die AfD angreifbar

Anetta-Kahane-Karikatur: So macht sich die AfD angreifbar

Anetta-Kahane-Karikatur: So macht sich die AfD angreifbar

Anetta Kahane und Petr Bystron
Anetta Kahane und Petr Bystron
Die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung Anetta Kahane und der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron Fotos (2): dpa
Anetta-Kahane-Karikatur
 

So macht sich die AfD angreifbar

Können Karikaturen dumm sein? Ohne Frage. Ein aktuelles Beispiel hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Bystron verbreitet. Er veröffentlichte eine Karikatur, die Anetta Kahane, Chefin der Amadeu Antonio Stiftung darstellen soll. Die Karikatur ist Wasser auf die Mühlen all derer, die die AfD in die Nähe von Antisemiten rücken. Ein Kommentar von Martina Meckelein.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Können Karikaturen dumm sein? Ohne Frage. Ein aktuelles Beispiel hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron verbreitet. Er veröffentlichte eine Karikatur, die Anetta Kahane, Chefin der Amadeu Antonio Stiftung darstellen soll.

Unter der Überschrift: „Merkels Kandidatin für neuen Verfassungsschutzpräsidenten“ war eine Illustration von ihr in einer, man kann es vermuten, Polit-Kommissar-Uniform der Sowjetarmee abgebildet. Diese selten geschmacklose Karikatur geistert übrigens schon seit mindestens 2016 durch das Netz und hat ihren Ursprung offenbar auf einschlägigen antisemitischen Seiten aus den USA.

Kritik an Stiftung ist berechtigt

Die Idee, Kahane als Merkels Wunschkandidatin an der Spitze aller bundesrepublikanischen Schlapphüte zu präsentieren, ist nicht ohne Witz, denn ihre Stiftung empfiehlt sich als übereifriger Zuträger für Verdächtigungen – ausschließlich gegen „rechts“ und steckt hierbei regelmäßig auch demokratisch Rechte und Konservative mit Rechtsextremisten in eine Schublade.

Nicht, daß sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen erfüllen würde, aber sie kennt das Spitzel-Geschäft. Schließlich war sie acht Jahre Zuträgerin der Staatssicherheit der DDR. Als „IM Victoria“ spionierte sie im Auftrag der Stasi zum Beispiel Studenten und Künstler aus. Kahane bestreitet heute, Menschen geschadet zu haben. Und nicht nur das: Sie sieht sich selbst als Opfer des DDR-Systems. Nach dem sie 1982 ihren Dienst bei Mielkes-Stasi-Truppe quittierte, habe sie berufliche Nachteile erfahren.

Karikatur bedient antisemitische Klischees

Statt Kahanes zweifelhafte Vergangenheit als Stasi-Zuträgerin und vor allem ihren denunziatorischen Umgang mit politisch Andersdenkenden in der heutigen Zeit aufzuspießen, wird eine Frau mit schrill-roten Haaren, riesiger krummer und am unteren Ende breiter Nase, ausgeprägten Nasolabialfalten und tiefheruntergezogenen Mundwinkeln dargestellt. Eine Anspielung auf ihre jüdischen Wurzeln. Sie ist die Tochter der säkularen Juden und Kommunisten Max und Doris Kahane. Es hilft nicht darum herumzureden: Diese Karikatur entspricht dem antisemitischen Klischee, wie einst Ferdinand Marians Darstellung in Veit Harlans „Jud Süß“.

Die Veröffentlichung einer solchen Karikatur ist Wasser auf die Mühlen all derer, die die AfD in die Nähe von Antisemiten rücken. Damit macht sich die Partei angreifbar. Sie muß sich von solchen infamen Geschmacklosigkeiten distanzieren. Nicht, weil sie auf die Wähler schaut, die sich vor Grausen abwenden – sondern aus innerer Überzeugung!

> Ergänzung: Petr Bystron hat die Karikatur mittlerweile gelöscht.

Die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung Anetta Kahane und der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron Fotos (2): dpa
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