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Die ehrlichen Helden

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Die ehrlichen Helden

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Orden sind ein schwieriges Thema für Polit-Korrekte. Wie löst man das Problem der Dokumentation von Anerkennung unter Anti-Faschisten? Die SBZ, die sich gerne DDR rufen ließ, hatte wenig Berührungsängste mit dem militärischen – Pardon, militaristischen Erbe des Lamettas für Brust und – dann und wann: Hosenband. Der anti-faschistische Arbeiter und LPG-Angestelltenstaat machte qua Staatsräson und Blechstanz-VEB’s Zigtausend zu ausgewiesenen, sprich nach außen per Orden erkennbaren Kämpfern gegen rechts – von links. Die anderen Ausgewiesenen (z.B. Wolf Biermann) waren übrigens Faschisten, mindestens aber konterrevolutionäre Monopolkapitalisten, was eigentlich eh dasselbe war und für manche wieder ist.

Der bei der Oma von Bolle und auch bei Eckensteher Nante allseits beliebte Wowi – nein, kein Hund, sondern vermeintlich regierender Bürgermeister von Berlin – hat ja schon Dank seines Koalitionspartners einen recht guten Einblick in die Erfahrungswerte dieses Traditionsstrangs unserer autoritären Zwangsdemokraten. Und schwups, und siehe da: Er kann es auch! Einem gewissen Stegemann, Dirk, konnte er die Tage an die Brust heften: „Super-Hilfstruppe, danke dafür!“. Coole Sache für den Stegemann, der sein Tagwerk nunmehr auch bürgermeisterlich geadelt bekommt. Das nennt man dann wohl Staats-Anti-Fa.

Es gibt noch viel zu tun

Und seien wir fair: Stegemann ist tatsächlich ein Held. Er und seine Kameraden vom „Berliner Bündnis: Rechtspopulismus stoppen“ haben wirklich alle Hände voll zu tun. Die Nazis stehen kurz vor der Machtübernahme, die Monopolkapitalisten von der FDP haben sich ihre Abkürzung schon auf „Fast-Drei-Prozent“ umschreiben lassen und immerhin noch knapp 20 Prozent wollen trotz medialer Volksaufklärung die manchmal auch christliche Union wählen. Dazu noch diverse Promille für pro-Leten und Stadtkewitz’ Freiheitskämpfer. Eine Schande! Am Ende haben die nicht-linken, also menschenfeindlichen Parteien knapp ein Viertel von 50 Prozent der Wahlberechtigten hinter sich versammelt.

Noch viel zu tun, um zu den gewohnten 99,83 Proznet für die Nationale Einheitsfront zu kommen. Aber ich drücke Stegemann ganz fest beide Daumen. Das wird schon. Immerhin loben auch die DKP-queer, also die schwulen Kommunisten: „Dirks Fähigkeit, Mitstreiter und Mitstreiterinnen aus einem Spektrum, das von Gewerkschaftern und Gewerkschafterinnen, den Berliner Jusos und Teilen der Partei ‘Die Linke’ bis zur autonomen Antifa reicht, zusammenzuhalten und immer wieder zur Aktion zu motivieren.“ Yippie, juhu und hurra: Endlich wieder Faustrecht. Und Fisting gehört von Wowi natürlich prämiert. Keine Frage. Und das ist auch gut so!

In Hamburg heißt Stegemann übrigens Harms. Olaf Harms sitzt einer Partei vor, die immer Recht hat. Die Deutsche Kommunistische Partei hört im Gegensatz zu den Völkern noch immer die Signale und erkämpft das Menschenrecht. Gerne auch im Gewand des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“, wenn es unter dem Label DKP nicht mehr so recht klappen will. Zwar durfte sich Harms von Wowis Amts- und Parteikollegen Olaf Scholz noch keine urkundliche Belobigung einholen, aber dafür hat ihn die Linkspartei (respektive deren Wähler) auf ihrer Liste in die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte geschickt.

Ironie ist fehl am Platz

Auch nicht schlecht. Es gibt ein paar Euro Aufwandsentschädigung und ein wenig Symbolpolitik geht da auch. Nebenbei hat er Zeit gegen alles und jeden was er so für rechts hält vorzugehen. Ganz wie man sich das Klischee des spießig-bösen Nachbarn vorstellt: Diese Veranstaltung darf nicht stattfinden, jene Veranstaltung gehört verboten und die Oma des Nachbarn des ehemaligen Klassenkameraden des Referenten bei XYZ hat sich schon mal über Gewalttaten in der U-Bahn aufgeregt, was einen klaren Fall von Nazi-Alarm darstellt.

Liebe Leser, Ironie ist hier wirklich fehl am Platz, denn schließlich steht auch Hamburg unmittelbar vor der Machtübernahme. Und zwar nicht durch den Scholzomaten und seine Sozis. Nein, der hat nur die absolute Mehrheit. Auch nicht durch Harms und seine Anti-Demokraten, die sitzen nur in den Parlamenten. Nein, nein, durch die Nazis natürlich, denn das sind laut Verfassungsschutz irre viele 0,027 Prozent (nullkommanullzweisieben) aller Hamburger. Danke Dirk, danke Olaf, daß ihr euren autoritären Charakter nicht anderweitig auslebt. Und danke auch, daß euer Kampf gegen nicht-links nicht nur irgendein Vorwand für die neo-sozialistische Machterschleichung darstellt. Denn Ihr seid ehrlich. Ehrliche Helden. Ehrlich Helden. Ehrlich, wirklich wahr.

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