BERLIN. Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Gründung eines „Zuwanderungsministeriums“ gefordert. Der Bundesvorsitzende Kenan Kolat begründete dies mit fehlenden Handlungsspielräumen der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU).
„Deswegen brauchen wir dort ein neues Ministerium mit richtigen Instrumenten“, sagte Kolat dem Deutschlandradio am Rande der konstituierenden Sitzung des neugegründeten „Bundesbeirats für Integration“. Das Gremium soll künftig unter anderem Böhmer bei Zuwanderungsfragen beraten und eine neue „Beratungs- und eine Dialogstruktur“ schaffen.
Kritik am neu gegründeten Bundesbeirat für Integration
Dem Beirat gehören 32 Mitglieder aus allen Zuwanderungs- und Integrationsgruppen an. Kritik an dem Gremium war allerdings von der Deutsch-Koreanische Gesellschaft geübt worden. Vorstandsmitglied Martin Hyun sagte, es sei sehr ärgerlich, daß „kein einziger asiatischer Verband, die als Musterbeispiel gelungener Integration abgestempelt werden, berücksichtigt“ worden sei.
Kolat dagegen lobte die neue Institution. Die Türkische Gemeinschaft freue sich über die Erkenntnis der Bundesregierung, den „Dialog mit den Migrantenorganisationen endlich zu institutionalisieren“. Es sei allerdings bedauerlich, daß der Beirat nicht die gesamte Bundesregierung beraten könne, sagte das SPD-Mitglied. (ho)