HILCHENBACH. Unbekannte haben im nordrhein-westfälischen Hilchenbach in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Deutschlandflaggen aufgehängt. Obwohl die Polizei nicht von einer Straftat ausgeht, sucht sie nach Augenzeugen und „Verdächtigen“, wie die Siegener Zeitung berichtet
An mehreren Straßen, Tankstellen und einem Feuerwehrgerätehaus wurden zwischen 15 und 30 schwarz-rot-goldene Fahnen angebracht. An den Hauptstraßen wurden sie teilweise mit schwarzen Kabelbindern an Straßenschildern angebracht, andere wurden in Hecken oder Grünstreifen gesteckt.
Nachdem die Polizei über die Beflaggung informiert worden war, seien zwei Streifenwagen durch den Ort gefahren, um die Sache zu überprüfen. Ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr bestehe nicht, Verkehrsschilder und Ampeln seien nicht behängt worden, teilte die Polizeibehörde mit. Sie geht davon aus, daß etwa fünf Personen die Staatssymbole im Morgengrauen aufgehängt hatten.
Schild mit der Aufschrift „Nationalstolz ist kein Verbrechen“ wird aufgehängt
Vergangene Woche hatten Unbekannte bereits in der sauerländischen Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde Deutschlandfahnen aufgehängt (JF berichtete). Insgesamt 40 Fahnen waren an Masten, Wegen und Funktürmen aufgehängt worden – ebenso wie ein Schild mit der Aufschrift „Nationalstolz ist kein Verbrechen“.
Die Polizei sah einen möglichen politischen Hintergrund und übergab den Fall daher an den Staatsschutz. Für das Anbringen am Funkturm sei ein Übersteigen des Zauns nötig gewesen, was als Hausfriedensbruch gewertet werden könne. Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, sollen sich melden. Bürgermeisterin Birgit Tupat (parteilos) sagte, es sei kein Problem, wenn Fahnen auf privatem Grund angebracht werden würden – sollte die Aktion jedoch einen „rechten Hintergrund“ haben, ginge „das gar nicht“. (lb)






