Militär und Pfaffen
Geben uns zu schaffen,

Pfaffen und Militär
Machen Kopf und Beutel leer.
( GRILLPARZER )

Die EU- Außenpolitik ist ein Spiegel der EU- Innenpolitik. Eitle Besserwisserei gepaart mit Realitätsverlust. Statt Russland in die Enge zu treiben, hätte man nach dem Untergang des Ostblocks, spätestens aber seit Putins Auftritt im deutschen Bundestag vor 20 Jahren, mit Russland ein gemeinsames Haus Europa und eine gemeinsame Sicherheitsachitektur bauen müssen. Doch damals träumte der Westen, die USA voran, noch von der globalen Hegemonie. Und einige in Europa scheinen das klammheimlich immer noch zu träumen, sogar ohne die USA.

Nun wäre eigentlich Zeit für Bescheidenheit und Selbstbesinnung. Doch auch das wird wohl nur ein Traum bleiben.

„Soll die Tatsache, daß Selenskyj und führende europäische Politiker nicht eingeladen waren, uns eine Warnung sein? Oder sind Friedensgespräche anders überhaupt nicht in Gang zu setzen?“

Der Krieg wird nicht darum geführt ob die Russische Föderation sich die Ukrainische Republik einverleibt oder die Ukraine ihre Freiheit verteidigen kann, sondern darum ob die Russische Föderation verhindern kann, daß sie am Ende eines jahrzehntelangen Prozesses nur noch ihre Aufnahme in die Europäische Union beantragen kann, oder ihren Fortbestand wahren kann.
Was aus der Russischen Föderation wird hängt aber nicht von den Europäern ab sondern allein die USA haben die Kapazitäten zu dieser Frage.

Der jahrzehntelange Prozeß? Nun, der Zusammenbruch des Sowjet-Imperiums geschah kampflos. Da bietet sich doch die Vision einer EU-Ostererweiterung an, an der Südspitze Kamtschatkas weht die Blaue Flagge mit den Sternen.
Unter dem Atom-Schirm der USA kann es gelingen: Rußland mit Sanktionen (Begründungen finden sich immer) und NGOs zermürben.
Die EU würde, frei nach Friedrich dem Großen, „mitten im Frieden eine neue Provinz gewinnen“.

Ja … so was muß doch wenigstens mal versucht werden.