MONTPELLIER. Ein 14jähriges Mädchen ist im südfranzösischen Montpellier am Dienstag von einer Gruppe Jugendlicher attackiertund ins Koma geprügelt worden. Wie die Mutter des Opfers berichtet, sei ihre Tochter bereits zuvor in der Schule aufgrund ihrer westlichen Kleidung gemobbt worden. „Sie beschimpften sie als Kafir (Ungläubige) und Hure“, sagte die Frau dem Fernsehsender CNews. Die Familie des Opfers hat selbst einen Migrationshintergrund.
Der Angriff soll in sozialen Netzwerken angekündigt worden sein. „Sie wurde angegriffen, weil es seit letztem Jahr eine Schülerin gibt, die gegen meine Tochter hetzt und versucht, Dinge über sie zu erfinden, die sie nicht tut“, zitierte die Regionalzeitung Midi Libre die Mutter. In den Tagen vor dem Angriff soll im Internet ein Hashtag gestartet worden sein, unter dem sich Menschen dazu verabredeten, das Mädchen anzugreifen.
« Ma fille s’habillait à l’européenne», « on l’a traitée de pute, de kouffar » témoigne la mère de Samara, 14 ans, sauvagement tabassée par plusieurs jeunes devant son collège
pic.twitter.com/ZtWps8V4x8— Fdesouche.com est une revue de presse (@F_Desouche) April 4, 2024
Am Tag des Angriffs sammelte sich offenbar eine Gruppe von Jugendlichen vor dem Collège Arthur Rimbaud, der Schule, die das Opfer besuchte. „Die Klassenlehrerin rief mich gestern an, damit ich meine Tochter nach Schulschluß abhole, und warnte mich, daß sich am Ausgang eine Ansammlung von Jugendlichen gebildet hatte. Ich bat die Schule, sie bis zu meiner Ankunft auf dem Schulgelände zu behalten. Aber sie taten es nicht“, berichtete die Mutter.
Das Opfer erlitt mehrere epileptische Anfälle
Nachdem sich das 14jährige Mädchen nach draußen wagte, sei es von der Gruppe attackiert worden. Obwohl es die Schülerin schaffte zu fliehen, brach sie schließlich vor einer Poststation zusammen. Dort wurde sie von Feuerwehrleuten versorgt. Nach Aussage der Mutter erlitt das Mädchen dabei mehrere epileptische Anfälle.
Am Mittwoch bildete die Mutter zusammen mit anderen Familienmitgliedern eine Menschenkette vor dem Gelände der Schule. Die Rektorin der Schule, Sophie Béjean, sprach mit den Angehörigen des Opfers und hielt zusammen mit dem Stabschef des Kabinetts von Emmanuel Macron Francois-Xavier Lauch eine Pressekonferenz ab, auf der sie die Gewalt verurteilte.
Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, daß mehrere Tatverdächtige festgenommen wurden, darunter eine 14jährige Mitschülerin des Opfers. „Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um die anderen Beschuldigten zu identifizieren, das Motiv und den genauen Tathergang zu ermitteln“, gab die Staatsanwaltschaft bekannt. (lb)