Publizistische Kampagnen: Reichstags-Sturm, Chemnitz und co. – Sieben fast vergessene Medienlügen

Deutsche Medien: Immer wieder werden vermeintliche Hetzjagden und rechtsextremistische Vorfälle bei dünner Faktenlage und ohne spätere Richtigstellung publiziert Foto: picture alliance / ROPI | Antonio Pisacreta (Symbolbild)

Publizistische Kampagnen

Reichstags-Sturm, Chemnitz und co. – Sieben fast vergessene Medienlügen

Medien

03. Februar 2024

Autor: Moritz Schwarz / Mathias Pellack

12 Kommentare

Rassistische Hetzjagden in Chemnitz, der Sturm auf den Reichstag und CDU-Politiker als antisemitische Agitatoren. Immer wieder verstricken sich große Teile der deutschen Medien in schlecht recherchierte Kampagnen, ohne sie hinterher richtigzustellen. Die JF dokumentiert sieben Fälle der vergangenen Jahre.

IHR DIGITALER ZUGANG.

Einfach registrieren und weiterlesen.

Alle Artikel auf JF online frei
Die JF schon jeden Mittwoch als E-Paper und via App
Frei mitdiskutieren im Kommentarbereich der JF

4 WOCHEN FÜR
0 EURO TESTEN.

Kommentare anzeigen

Kommentare

Bernd Schmieder sagt:

3. Februar 2024 um 17:12 Uhr

Nun habe ich doch wirklich den gesamten Artikel gelesen. Die Medien relativieren, sie verheimlichen, sie verharmlosen, sie lügen – nicht immer, aber immer öfter. Nun gut, das wusste ich vorher auch schon. Übrigens, die einzige Waffe, von der ich weiß, war die Walther PPK der Claudia Roth, die man ihr in Berlin (Kreuzberg?) aus der Tasche geklaut hatte und wiederbekommen hat, weil in einem Aufruf gesagt wurde „Sie ist doch eine von uns“.
Ich weiß nicht, ob ich sie so nennen darf, aber ich kann dieses Pack nicht ausstehen.
Deuteronomium sagt:

3. Februar 2024 um 12:58 Uhr

2018 das habe ich verfolgt. Auch die Frau Nahles tutete kräftig ins Horn.
Was viele nicht wissen. Oberbürgermeisterin Frau Ludwig /Chemnitz. Anfang August schaute ich bei Wikipedia nach zum Lebenslauf von Ludwig.
Absatz Unfallfahrt war zu lesen, das Sie in einer Fußgängerzone einen Rollstuhlfahrer anfuhr der im Krankenhaus starb. Sie hatte wohl eine Berechtigung
vermutlich Wohnung. Gericht verurteilte sie zu 90 Tagessätzen. Bei 91 Tagess. hätte Sie ihr Amt nicht mehr ausführen dürfen. Das muss man erstmal wissen.
Zu der Zeit war viel Stimmung in Chemnitz.
> und jetzt kommt es: Als ich Ende August noch mal nach lesen wollte, der Absatz „Unfallfahrt (2002) hat Wikipedia raus genommen. Warum ? Um nicht noch zusätzlich Futter für die aufgebrachten Leute gegen die Politik zu bringen.
Das sagt viel aus, welche Angst das System doch hat.
+++
Vergessen sollte man auch nicht Merkel (CDU) + Thüringen Wahl, wo mit Hilfe der AfD . . . . Kemmerich . . sie sagte am Telefon „unverzeihlich“ + „die Wahl muss rückgängig gemacht werden“ lest selbst nach:
Hier: „“Bundesverfassungsgericht
Merkel-Äußerung hat Rechte der AfD verletzt““ eingeben
Stand: 15.06.2022 10:37 Uhr
Canabbaia sagt:

3. Februar 2024 um 11:53 Uhr

Und die (Nicht-)Hetzjagd von Müggeln wäre auch besser draußen geblieben. Denn ob es nun eine solche war oder nicht, wirkt wie erbärmliche Wortklauberei, wenn ich lese „Der Prozeß bestätigt die Lebensgefahr, in der die Inder schwebten sowie die Beteiligung von Rechtsextremisten.“
Aber immerhin danke an die JF, dass sie über alle diese Vorgänge ausführlich und EHRLICH berichtet: Nur mit der jeweils GANZEN Wahrheit können wir dem Pack der Deutschlandhasser AUFRECHT entgegentreten!
Canabbaia sagt:

3. Februar 2024 um 10:21 Uhr

Finde es jetzt nicht mehr; meine aber mich zu erinnern, dass irgendwann Mitte September 2018 der NDR (bzw. die Tagesschau) ein Video von einer AfD-Demo gezeigt hatte – das aber tatsächlich von einer Neonazi-Demo stammte. Hinterher hieß es: leider verwechselt.
Wer glaubt, wird selig!
(Vielleicht kann die JF das nachrecherchieren und im Artikel noch nachtragen, denn DAS war ein ganz übles Spiel. Und hat vermutlich die öffentliche Meinung zu den Chemnitzer Vorgängen nachhaltig geprägt.)

Ansonsten: Mit seiner „Tätervolk“-Rede hat Martin Hohmann ‚“voll reingegriffen“; DEN sollte man wirklich nicht „freizusprechen“ versuchen.
Natürlich sind wir Deutschen nicht kollektiv für den Holocaust verantwortlich; aber Deutschland als Land eben schon! Sich da mit „(russische/kommunistische) Juden haben ja auch Menschen umgebracht“ rausreden zu wollen, ist einfach nur SAUDÄMLICH!
Selbst wenn die Anschuldigungen gegen ihn FORMAL nicht zutreffen, ist es ein Skandal, dass die AfD diese Gestalt mit offenen Armen aufgenommen hat!
1. Canabbaia sagt:
  
  3. Februar 2024 um 11:50 Uhr
  
  Noch zur Klarstellung betr. den schrägen Vergleich von Hohmann:
  In Deutschland hat DER STAAT die Juden ermordet!
  
  In Russland hat ebenfalls der Staat gemordet (bzw. die Kommunisten, die sich anschickten, den Staat zu übernehmen). Soweit Juden an diesen Morden beteiligt waren, waren sie das nicht als Juden, sondern „ethnisch“ als Russen. Und ideologisch nicht als „Judaisten“, sondern als Kommunisten.
  
  Hohmanns Vergleich unterstellt aber stillschweigend, dass Juden, die im kommunistischen Russland (bzw. später der SU) an den Morden des kommunistischen Regimes beteiligt waren, dass als VOLK getan hätten. Das ist natürlich kompletter Quatsch.
  Aber Hohmann hat damals eine Gleichsetzung aufgegriffen, die in rechtsextremen Kreisen durchaus gängig war (und vermutlich immer noch ist).
  Einen solchen Vollposten kann man als anständiger Mensch definitiv NICHT reinwaschen!
  1. Iudex sagt:
    
    3. Februar 2024 um 16:02 Uhr
    
    Ach…..AfD töten! ( von mir mit Ausrufezeichen). Und wenn die Anifa (SS) das dann vollbringt, waren es der Staat, Sie und ich und der deutsche Staat…..nicht wahr.
    
    Zur historischen Klarstellung, nicht zur Rechtfertigung ( muß man ja heute betonen):
    Karl Marx, Lenin und Trotzki gehörten der jüdischen Glaubensgemeinschaft an.
    1. Canabbaia sagt:
      
      3. Februar 2024 um 19:36 Uhr
      
      Wüsste ich nicht, was die Antifa mit dem vom NS-Regime staatlich organisierten Völkermord an den Juden zu tun hätte.
      
      Verbreiten Sie hier keine antisemitischen Verschwörungstheorien!
      Lenin war kein Jude; hatte lediglich einen (ursprünglich; später konvertiert!) jüdischen Ur(!)großvater!
      
      Ansonsten: Karl Marx hat niemanden umgebracht.
      
      Trotzki (natürlich auch Lenin) waren RUSSEN – und Kommunisten. Als SOLCHE haben sie (zusammen mit vielen anderen, aber natürlich an führender Stelle) zahlreiche Landsleute umgebracht bzw. umbringen lassen. Trotzki NICHT in seiner Eigenschaft als Jude (und Lenin sowieso nicht).
      1. Iudex sagt:
        
        3. Februar 2024 um 23:40 Uhr
        
        Ach…der Historiker Canabbaia empfindet die Zeitgeistversion der Wikipediia:
        
        „Lenin: Mütterlicherseits hatte er deutsch-schwedische Wurzeln, dieser Familienzweig war im Mannesstamm jüdischer Religion.“
        als Verschwörungstheorie.
        Gegen was habe ich mich nun verschworen?
        Ich finde es toll, wenn Sie wissen, wer in welcher Eigenschaft andere umbringt:
        Als Russe, Christ, Moslem, Araber (Gaza, Israel), Jude (Gaza, Israel), Tootsie, Hoothu oder sonstwas…..
        Wenn ein messerstechernder Deutschpaßinhaber mit Allahu Akbar Rufe einen Nichtgläubigen zu Tode absticht, dann hat es nichts mit der Religion zu tun….
        er ist Paßdeutscher und hat dies als deutscher Staatsbürger vollbracht.
        
        Oder bin ich, im Gegesatz zu Ihnen, unwissend wie ich bin, ein antisemitischer Nazi.
        Natürlich, werde ich mich, wenn alleine Sie dieses feststellen mich bessern, und der antifaschistischen Linken nähern.
        Ich bitte um Antwort.
    2. Canabbaia sagt:
      
      4. Februar 2024 um 22:06 Uhr
      
      Sich rauszulügen ist Ihre Kernkompetenz.
      Sie haben behauptet
      „Lenin … gehörte der jüdischen Glaubensgemeinschaft an“.
      Diese FALSCHE Behauptung versuchen Sie hier vergessen zu machen, indem Sie nunmehr den Eindruck zu erwecken versuchen, als hätten Sie lediglich gesagt, dass unter Lenins Vorfahren auch Juden waren.
      
      Die Hohmann-Äußerung war schon deshalb bekloppt, weil die russischen Juden Angehörige des RUSSISCHEN Volkes waren – und keine Angehörigen eines jüdischen Volkes, das es damals gar nicht gab. Mithin können Mordaktionen jüdischer Kommunisten (an denen zudem auch nichtjüdische Russen –
      Kommunisten – beteiligt waren), das jüdische Volk in keinster Weise zum „Tätervolk“ stempeln.
      
      Islamisten bringen Andersgläubige aus religiösen Gründen um; die (unter anderen: jüdischen) Kommunisten in Russland hatten weder religiöse noch ethnische Motive, die Gegner des Kommunismus um die Ecke zu bringen. Sondern ideologische.
      
      Und Antisemitismus bleibt auch dann ein solcher, wenn der Träger zum Antifantismus konvertiert.
Carsten Schulz sagt:

3. Februar 2024 um 9:28 Uhr

‚Juso beisst wehrloses Kind!‘

An dieses Plakat von Klaus Staeck aus dem Jahre 1972 musste ich beim Lesen dieses Artikel spontan denken. Damals war es noch umgekehrt: die Linken waren in der bundesdeutschen Gesellschaft in der Minderheit und mussten sich gegen Schmutzkampagnen wehren. Dagegen richtete sich dieses satirische Plakat von Klaus Staeck.

Der AfD würde ich empfehlen, heute ein änliches Plakat herauszugeben.
Wilhelm Friedrich sagt:

3. Februar 2024 um 9:09 Uhr

„Immer wieder verstricken sich große Teile der deutschen Medien in schlecht recherchierte Kampagnen“

„Schlecht recherchierte Kampagnen“ – welch niedliche Umschreibung für Lügen!
Warum so ein zärtlicher Umgang mit denen die uns Demokraten als ihre Feinde ansehen mit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln permanent unter die Gürtellinie schlagen?

Altparteien-Clan abwählen!

X AfD / X WU / X FW
= Notwehr
1. Carsten Schulz sagt:
  
  3. Februar 2024 um 12:12 Uhr
  
  Das sehe ich genau so. Man hat irgendetwas gefunden, das sich gut instrumentalisieren lässt. Danach will man es auch nicht mehr genauer wissen, weil es nur die schöne Kampgne stören würde.
  
  ‚Schreiben, was ist‘ – das war mal das Motto von Rudolf Augstein. Davon sind linksgrüne Haltungsjournalisten heute meilenweit entfernt. Sie schreiben lieber, was sein soll.
  
  Ich bin sicher: ein Rudolf Augstein würde beim heutigen Spiegel nicht mehr arbeiten wollen. Er würde wahrscheinlich auch keine Anstellung erhalten.