WASHINGTON/PURCELLVILLE. Die US-amerikanische Migrationsbehörde hat eine Abschiebung der evangelikalen Familie Romeike nach Deutschland angeordnet. Laut der „Home School Legal Defense Association“ (HSLDA), einem christlichen Verein zur rechtlichen Unterstützung der Familien, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, wurde der Familie eine Frist von vier Wochen gesetzt, um deutsche Pässe zu beantragen.
Hintergrund ist ein Rechtsstreit um den Asylantrag des Ehepaars Uwe und Hannelore Romeike. 2006 beschloß das Paar, seinen Kindern Heimunterricht anzubieten, da nach ihrer Ansicht in deutschen Schulen Inhalte gelehrt werden, die im Widerspruch zur Bibel stehen. Die Behörden hatten sie daraufhin wegen Verletzung der Schulpflicht mit Bußgeldern in einer Gesamthöhe von 7.000 Euro belegt. Zudem drohten sie damit, den Eltern die Aufsicht über ihre Kinder dauerhaft zu entziehen.
2008 zog die Familie nach Morristown im US-Bundesstaat Tennessee. Nachdem sie innerhalb der ersten drei Monate keine weiteren Visaanträge gestellt hatten, half ihnen die HSLDA, Asyl aus Gründen religiöser Verfolgung zu beantragen. Fünf Jahre später erhielten die Romeikes nach einer juristischen Auseinandersetzung zwar keinen Asylschutz, aber dafür eine unbefristete Duldung. In der Zwischenzeit erhielten die beiden jüngsten Kinder die amerikanische Staatsbürgerschaft durch Geburt, und die beiden ältesten Kinder haben US-Staatsbürger geheiratet. Eine Abschiebung nach Deutschland würde „diese Familien auseinanderreißen“, merkte die HSLDA an. (kuk/mit IDEA)