BERLIN. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) hat dringend davon abgeraten, neue Gasheizungen in Wohnungen oder Häuser einzubauen. Es drohe in den kommenden Jahren eine Kostenexplosion. „Die Preise für Gas und Öl werden steigen, da sich der CO2-Preis für fossile Energieträger von Jahr zu Jahr erhöhen wird“, sagte Verbandsleiterin Ramona Pop der Rheinischen Post. Die Grünen-Politikerin ist seit 2022 Vorstand der VZBV und war bis 2021 Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Stellvertreterin von Berlins damals Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD).
Ab 2024 will die Bundesregierung den CO2-Preis wieder erhöhen, wie Pop ausführte. „Allein in 2024 soll der Preis für eine Tonne CO2 um 17 Prozent auf dann 35 Euro ansteigen.“ Für das kommende Jahr rechne sie daher bei einem Gasverbrauch von 10.000 Kilowattstunden mit einem CO2-Aufpreis von 70 Euro.
Pop kritisiert Heizungsgesetz
„Das Heizungsgesetz ist durch die lange Debatte nicht besser geworden, Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit“, kritisierte Pop das Heizungsgesetz. „Das Sammelsurium an Optionen überfordert sie. Und es drohen Kostenfallen, etwa durch den schnellen Kauf einer Gasheizung.“
Die Ampel will das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) nun an das geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung koppeln. Beide sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Die Austauschpflicht für alte Gasheizungen gelte erst, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliege. Deutschlandweit werde dies bis spätestens 2028 angestrebt. Für Neubaugebiete gelte die Regelung des GEG jedoch schon ab 2024. (ca)