MÜNCHEN. Eine Reihe von Farbanschlägen auf Kirchen und Veranstaltungsgebäude in Bayern geht offenbar auf das Konto von Linksextremisten. Ziel der Angriffe waren nach Selbstauskunft der Kriminellen ein Standort der Piusbruderschaft und der katholischen Jugendbewegung in München, die Münchener Kirche „Maria vom Guten Rat“ sowie das „Hansahaus“ in München.
Auf der linksextremistischen Internetseite „indymedia“ wurde ein Selbstbezichtigungsschreiben veröffentlicht. Darin geben die mutmaßlichen Täter an, bei den Angriffen Mineralöl, Lack, Farbbomben und Vergrämungsmittel verwendet zu haben.
Täter haben „feministisches“ Motiv
Als Motiv wird ein angeblicher „Antifeminismus“ der Kirche benannt. Man habe sich „voller Haß“ dazu entschlossen, den „Kampf gegen diese Schweine dorthin zu tragen“, wo die Kirche ihn nicht erwarte: an „ihre Gebetshäuser und Räumlichkeiten.“
Hintergrund ist offenbar der „Marsch fürs Leben“, der am Samstag in München stattfand. Fast 4.000 Menschen folgten der Demonstration, die sich gegen die von der Bundesregierung geplante Legalisierung von Abtreibungen stellte.
Der Verein „Stimme der Stillen“, welcher die Demonstration organisiert hatte, äußerte angesichts der Angriffe Bestürzung. Man sei „entsetzt über die Tat“ und über die im Bekennerschreiben verwendete Sprache. Schweigen sei jedoch keine Option. Der Verein kündigte zudem eine weitere Demonstration für den 13. April an. (lb)