BERLIN. Es geschah beim Spiel auf dem Pausenhof des Französischen Gymnasiums in Berlin. Der 17jährige Mohammad A.-C. war außer sich: Seine Mannschaft hatte gerade einen Treffer kassiert. Dafür schlug er dem Torschützen, dem gleichaltrigen David, mit der Faust ins Gesicht. Das Opfer braucht nun eine Krone über dem Schneidezahn.
Doch dem Algerier droht nicht einmal eine Anklage, obwohl die Polizei die Attacke als Körperverletzung wertete, wie Vater Tom S. der BZ berichtete. Denn Mohammads Vater wiederum arbeitet als Angestellter in der algerischen Botschaft, und deswegen genießt auch sein Sohn diplomatische Immunität.
Algerier muß nicht mal die Arztrechnung bezahlen
Davon wußte die algerische Familie offenbar zunächst nichts. Denn wenige Tage nach dem Angriff bot Mohammad noch an, seine Familie werde die Arztrechnungen übernehmen, wenn die Anzeige zurückgezogen werde. Doch Davids Eltern lehnten den Vorschlag – offenbar ebenfalls ahnungslos – ab.
Durch die zahnärztliche Behandlung seien bereits mehrere hundert Euro Kosten angefallen. Demnächst kommt noch die Rechnung für die Krone. Der Vater ist resigniert. Der Boulevardzeitung sagte er: „Jemand ist Gast in einem anderen Land, begeht eine Straftat und kommt ungeschoren davon. Wir sind doppelt zum Opfer geworden. David wegen seiner Verletzung, wir als Eltern wegen der Kosten.“ (fh)