SCHWERIN. Der Brand einer Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern vor einem Monat hatte offensichtlich keinen politischen Hintergrund. Die Polizei nahm am Dienstag einen Feuerwehrmann fest, der die Tat begangen haben soll. Eine politischen Motivation schließen die Ermittler aus und prüfen nun, ob der Mann auch mit mindestens 19 weiteren Bränden in der Umgebung in Verbindung steht.
In den frühen Morgenstunden des 19. Oktobers war es in einem von Ukrainern bewohnten Flüchtlingsheim in Groß Strömkendorf zu einem Feuer gekommen. Die 14 Bewohner konnten sich rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit bringen. Da nur wenige Tage zuvor Hakenkreuzschmierereien in der Nähe entdeckt wurden, wollten die Ermittler einen politischen Hintergrund der Tat vorerst nicht ausschließlichen.
SPD gab Merz eine Mitschuld
Der Fall hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, nachdem die SPD-Vorsitzende Saskia Esken CDU-Chef Friedrich Merz eine Mitschuld an dem Brand gegeben hatte, da dieser vor „Sozialtourismus“ von Ukrainern in Deutschland gewarnt hatte. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser reiste extra in den Ort, um sich ein Bild zu machen.
CDU und AfD forderten eine Entschuldigung von SPD-Chefin Esken. „Friedrich Merz in die Nähe von gewaltbereiten Rechtsextremisten zu rücken, war empörend“, sagte der Generalsekretär der Landes-CDU, Daniel Peters. Der Chef der AfD-Landtagsfraktion, Nikolaus Kramer, nannte es „widerlich“, wie sich SPD Politiker „zum Zwecke der Selbstdarstellung und für den vermeintlichen Kampf gegen Rechts effekthascherisch im Leid der ukrainischen Flüchtlinge gesuhlt haben“. (fw/ho)