BERLIN. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Deutschland werde „alles dafür tun“, daß die Ukraine den Krieg gewinne, betonte sie im Interview mit dem ZDF. Moskau sei nicht einmal dazu bereit, „über humanitäre Korridore wirklich umfänglich zu verhandeln“, deshalb sieht Baerbock derzeit keine Chance, mit Rußland über einen Frieden zu verhandeln.
„Bis zum 23. Februar haben wir alles dafür getan, diesen Krieg zu verhindern“, betonte sie. Mit Blick auf die von ihr geforderten Waffenlieferungen räumte sie ein, daß sich die deutsche Politik diesbezüglich auf einem „schmalen Grat“ befinde. Einerseits wolle man Kiew unbedingt mit Rüstungsgütern helfen, andererseits habe die Bundeswehr bei eigenen Waffenbeständen „absolute Defizite“.
Strack-Zimmermann drängt auf Panzerlieferungen
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat derweil die aus ihrer Sicht zögerliche Lieferung von Panzern an die Ukraine kritisiert. „Wir hatten ja den Bundeskanzler gebeten, daß wir auch direkt an die Ukraine Schützenpanzer liefern – möglicherweise auch Kampfpanzer, weil es einfach dringend gebraucht wird“, sagte die FDP-Politikerin dem ZDF- „Morgenmagazin“.
Im Gegensatz zu Außenministerin Baerbock (Grüne) halte sie es für möglich, Waffen aus eigenen Beständen zu liefern. Die Industrie habe zugesagt, bei der Lieferung von 50 Marder-Panzern innerhalb eines Jahres diesen Bestand wieder auffüllen zu können, betonte Strack-Zimmermann. „Dieser Krieg wird nur beendet, wenn Putin seine Soldaten zurückzieht“, sagte sie. Damit das passiere sei es wichtig, mit den Waffenlieferungen für Kiew kontinuierlich weiterzumachen. (st)