Ich denke, wer diesen Artikel verreißt, hat seinen kritischen Charakter nicht verstanden. Aber danke Leo Naphta für den Link zum Beitrag des fassadenkratzer. Es ist die beste, umfassendste und sachlichste Behandlung der Entwicklung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Rußland und dem Westen, speziell den USA, nach dem Ende der Sowjetunion bis zum jetzigen fürchterlichen Ukraine-Krieg. Dieser Krieg gegen ein „Brudervolk“ ist von Anfang an für Rußland nur negativ gewesen ist. Selbst bei einem schnellen, erfolgreichen Verlauf für Rußland, was hätte dabei rauskommen sollen? Daß die Ukrainer die Russen als Befreier ansehen? Wohl kaum. Noch nicht einmal die russischen Ukrainer. Der Krieg zerstört das Verhältnis Rußlands zur Ukraine total. Und, was das Schlimmste ist, er verstärkt die globale Macht der USA und vertieft die Amerikanisierung Europas. Da scheint es nun für Putin und für uns als Deutsche und Europäer gar kein Entrinnen mehr zu geben.

Dieses Masala-Diktum finde ich sehr interessant, bzw. seine Sicht ist auch die meine.

Es gibt das Prinzip „Sebstbestimmungsrecht der Völker“, aber auch „Unverletztlichkeit der Grenzen“.
Das kann gleichzeitig gelten, aber nur unter der Maßgabe, daß das Selbstbestimmungsrecht Anwendung gefunden haben muß, b e v o r das Grenzrecht wirksam wird.
Bei Kosovo und Süd-Sudan wurde das Selbstbestimmungsrecht gewürdigt, in Nord-Zypern die Unverletztlichkeit der Grenzen. Es hätte genausogut umgekehrt aus gehen können: Nord-Zypern OK, Kosovo und Süd-Südan verkehrt.
Denn die Erfahrung lehrt, daß Völkerrecht auf dem Papier steht und nie mehr wert ist als das was die militärischen Möglichkeiten „großer“ Mächte übrig lassen.