BERLIN. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich für die Errichtung von 1.500 neuen Windrädern pro Jahr ausgesprochen. „Wir brauchen jetzt den Turbo. Um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, brauchen wir einen Zubau von rund 1.500 Windrädern pro Jahr bis 2030“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae der Nachrichtenagentur dpa.
Laut dem Verband wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 420 neue Windenergieanlagen aufgestellt. Derzeit stehen hierzulande demnach rund 30.000 Windräder.
Andreae, die von 2002 bis 2019 für die Grünen im Bundestag saß, forderte, die Akzeptanz für den Ausbau erneuerbarer Energien müsse gesteigert werden. Dabei sei die finanzielle Beteiligung der Standortkommunen an Windparks wichtig. „Die Bedeutung der Wertschöpfung vor Ort wird aus meiner Sicht stark unterschätzt.“
BDEW: Windräder dienen der Wertschöpfung
Dabei handele es sich auch um ein Vermittlungsproblem, das behoben werden müsse. „Wir müssen viel stärker verdeutlichen, daß die Energiewende ein chancenreiches Zukunftsprojekt ist. Die Chancen liegen nicht allein darin, daß wir Klimaneutralität erreichen, sondern daß die Energiewende zusätzliche Wertschöpfung vor Ort schaffen kann und eine saubere und sichere Energieversorgung ermöglicht.“
Zugleich versicherte sie, die Industrie stehe hinter Ziel Klimaneutralität. Doch dazu müßten entsprechende Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. „Bei den erneuerbaren Energien stehen viele Unternehmen in den Startlöchern. Sie könnten Windprojekte realisieren, sie haben Strategien, um Solarenergie auf die Dächer zu bringen. Die Rahmenbedingungen müssen aber verbessert werden.“ Sollte die Energiewende scheitern, werde das negative Folgen wie Trockenheit der Wälder und andere Klimaveränderungen nach sich ziehen.
Der BDEW ist ein Lobbyverband, der rund 1.900 Unternehmen vertritt. Dazu gehören auch die Energiekonzerne RWE, E.ON und Vattenfall. (ag)