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Flüchtlingshilfsorganisationen im Mittelmeer: Italien setzt „Sea-Watch 3“ fest

Flüchtlingshilfsorganisationen im Mittelmeer: Italien setzt „Sea-Watch 3“ fest

Flüchtlingshilfsorganisationen im Mittelmeer: Italien setzt „Sea-Watch 3“ fest

Sea-Watch 3
Sea-Watch 3
Sea-Watch 3 (Archivbild) Foto: picture alliance / ROPI
Flüchtlingshilfsorganisationen im Mittelmeer
 

Italien setzt „Sea-Watch 3“ fest

Italienische Behörden haben das Schiff der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Watch im Hafen der sizilianischen Stadt Augusta festgesetzt. Sie begründeten ihr Vorgehen mit Verstößen gegen Sicherheitsbestimmungen. Sea-Watch sprach von „Schikane“.
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AUGUSTA. Italienische Behörden haben das Schiff der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Watch im Hafen der sizilianischen Stadt Augusta stillgelegt. „Seit letzter Nacht ist die Sea-Watch 3 in Augusta, Sizilien, festgesetzt. Wieder wird uns vorgeworfen, zu viele Menschen gerettet zu haben. Die Alternative: 363 Menschen ertrinken lassen, weil die EU-Behörden keinerlei Anstalten machen, die Rettungslücke im Mittelmeer zu schließen“, beklagte die Organisation auf Facebook. Anfang März hatte das Schiff 363 aus Seenot gerettete Migranten auf die Mittelmeerinsel gebracht.

Von italienischer Seite wird der Besatzung vorgeworfen, zu viele Personen transportiert zu haben. Außerdem hätte sie Hydraulik-Öl im Hafen von Augusta abgelassen, berichteten italienische Medien.

Weitere „Sea Watch“-Schiffe sind im Mittelmeer

Eine Sea-Watch-Sprecherin bezeichnete die Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur epd als absurd, zynisch und extrem frustrierend. „Jeder mögliche Punkt muß als Begründung für die Festhaltung herhalten. Es ist eine reine Schikane.“

Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Trapani hatte Anfang März mehrere Mitarbeiter von Migrantenhilfsorganisationen angeklagt. Zunächst war es bei den 2017 eingeleiteten Ermittlungen um die deutsche Organisation „Jugend Rettet“ und ihr Schiff Iuventa gegangen, anschließend seien auch „Save the Children“ aus Berlin und „Ärzte ohne Grenzen“ ins Visier geraten. Sie werden verdächtigt, Migranten nicht gerettet, sondern in Zusammenarbeit mit Schleppern aus Libyen an Bord ihrer Schiffe genommen zu haben.

Wiederholt hatten italienische Behörden Schiffe von Flüchtlingshilfsorganisationen aus dem Verkehr gezogen. Sie begründeten die Schritte mit Verstößen gegen Vorschriften. Derzeit sind mehrere Schiffe weiterer Initiativen vor der nordafrikanischen Küste im Einsatz. Dazu gehört auch das maßgeblich von der Evangelischen Kirche mitfinanzierte Schiff Sea-Watch 4. Es war im September wegen Sicherheitsmängeln zeitweise festgesetzt worden. (ag)

Sea-Watch 3 (Archivbild) Foto: picture alliance / ROPI
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