Stefan Kruecken, Leiter des „Ankerherz“-Verlags, stellt sich seit Jahren gegen die AfD. Für ihn sind die Sympathisanten der Partei „braune Vollidioten“, wie er vergangenen Sommer in der Hamburger Morgenpost kundtat. Man solle ihnen nicht zuhören, ein Dialog sei unmöglich. Seine Meinung unterstützt auch Kapitän Moralapostel, Jürgen Schwandt.
Er schreibt für Krueckens Verlag, stets Bedacht darauf, kein gutes Haar an der AfD zu lassen. Sie trage eine Mitschuld an „rechtsextremem Terror“ und „vergifte“ das gesellschaftliche Klima. Auf der Seite von Ankerherz forderte er den „Rausschmiß der Faschisten aus den Parlamenten“.
Doch die Anti-Rechts-Haltung des Verlags reicht noch lange nicht aus, um die linke Welle zu reiten. Kruecken blieb in der Vergangenheit trotz aufrechter Bemühungen, die vermeintlich richtige Meinung zu vertreten, von Kritik nicht verschont.
Kruecken kritisierte mehrfach Gewalt gegen Polizisten
Der Verlagsleiter hatte es gewagt, sich während der G20-Proteste 2017 gegen die linksextremen Übergriffe auf die Polizei zu positionieren. Besonders angesichts der aktuellen „Black Lives Matter“-Bewegung könnte diese Sünde seine Vertreibung aus dem Gesinnungsparadies bedeuten. Kruecken betont, politisch weder rechts noch links zu sein. Seiner Auffassung nach ist er „die Mitte“. Linksextreme sehen das anders, für sie ist er ein „neoliberales Arschloch“.
Jüngst habe er nun abermals den Zorn der „Antifa“ auf sich gezogen, erzählte der Verlagsgründer am Dienstag dem Stern. Er hatte vergangene Woche auf Facebook geschrieben, er halte die Vorwürfe von strukturellem und institutionellem Rassismus in der deutschen Polizei für falsch. Er glaube nicht an ein pauschales Rassismusproblem bei über 300.000 Einsatzkräften.
Linksextreme wünschen Kruecken den Tod
Den Beitrag hat Kruecken mittlerweile gelöscht, die Folgewirkungen seiner Aussage kann er jedoch nicht so einfach wegklicken. Er habe hunderte Haßbotschaften und Drohungen erhalten und sei nun auf eine „Feindesliste“ von Linksextremen gesetzt worden. Sie hätten ihm mitgeteilt, daß er nun unter Beobachtung stehe.
Er sei „gefährlicher als die AfD“, weil er „der Polizeigewalt aus der vermeintlich linken Ecke kommend Vorschub leiste“, zitierte Kruecken eine der Nachrichten im Stern. Zudem würden die Verfasser ihm den Tod wünschen. Etwa habe ihn die Aufforderung erreicht, sich „im Keller aufzuhängen“. Doch die Wut richte sich nicht nur gegen ihn selbst, sondern auch gegen sein Unternehmen. Laut Kruecken hat die Polizei ihm Objektschutz für das Verlagsgebäude in Niedersachsen angeboten.
„Volksverpetzer“ richtet abschätzigen Brief an „Ankerherz“
Auf dem Blog „Volksverpetzer“ veröffentlichte der Autor Stephan Anpalagan am vergangenen Montag einen offenen Brief an „Ankerherz“. Darin warf er dem Unternehmer vor, „rechtsradikale Personen“ zu verharmlosen. Konkret meinte er damit Bernd Lucke, denn Kruecken hatte sich gegen die Störungen der Vorlesungendes Ex-AfD-Chefs durch die „Antifa“ ausgesprochen. Anpalagan warf in dem Schreiben süffisant die Frage auf, ob der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke, Krueckens Meinung nach auch ein legitimer demokratischer Politiker sei. Er solle seine Kinder doch von dem Ex-Lehrer unterrichten lassen, wenn er es syrischen Austauschstudenten zumuten wolle, sich Luckes (Wirtschafts-)Vorträge anhören zu müssen.
Die Tatsache, daß Kruecken seinen Facebook-Beitrag gelöscht hat, zeigt, wie sich der Verleger linkextremer Deutungshoheit beugt. Er ist abermals Opfer eines nicht enden wollenden linken Meinungsmarathons geworden, bei dem stets das Ziel ist, sich gegenseitig von links zu überholen – und wie im aktuellen Fall, schon für ein minimales Abweichen von der Strecke gerügt wird.