HAMBURG. NDR-Intendant Joachim Knuth hat die Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro verteidigt und die Bedeutung der öffentlich-rechtlichen Sender in der Corona-Krise hervorgehoben. „Wir verbrennen kein Geld. Der Journalismus hat in den vergangenen Wochen ohne großes Hinterfragen den Status einer ʿsystemrelevantenʾ Branche erhalten. Das zeigt doch auch, wie wichtig wir für das Land sind“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Unsere Angebote kosten eben auch Geld.“
Als systemrelevante Einrichtung sei die Frage auch zu rechtfertigen, ob nach zwölf Jahren der Beitrag erhöht werden könne, äußerte Knuth. Nach seiner Einschätzung hätten die öffentlich-rechtlichen Medien den Kern ihres Auftrags aus Beratung, Bildung, Information und Orientierung gut erfüllt. „Wenn die Tagesschau um 20 Uhr als Leuchtturm im Alltag ausfiele, würde sich das Gefühl der Krise heftig verstärken.“
Krimi-Formate stehen in der Kritik
Zugleich kündigte Knuth Einsparungen und personelle Einschnitte beim NDR an. „Wir haben jetzt schon eine Verpflichtung, in den acht Jahren von 2017 bis 2024 111 Stellen abzubauen. Zusätzlich zu diesen 111 Stellen fallen bis 2028 noch einmal mindestens 200 Stellen weg.“ Außerdem sollten in den kommenden vier Jahren insgesamt 300 Millionen Euro eingespart werden. Daher werden laut dem Intendanten künftig weniger Unterhaltungsshows und NDR-„Tatorte“ und –„Polizeirufe“ produziert.
Die Krimi-Formate „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ des NDR waren in der Vergangenheit wiederholt kritisiert worden. So waren im Rostocker „Polizeiruf“ linksextreme Symbole und Anti-AfD-Aufkleber unkommentiert verwendet worden. (ag)