ERFURT. Bei der Wahl zum Thüringer Ministerpräsidenten hat der Kandidat der AfD-Fraktion, der parteilose Bürgermeister von Sundhausen, Christoph Kindervater, im ersten Wahlgang einen Achtungserfolg erzielt. Kindervater erhielt bei der Abstimmung im Erfurter Landtag 25 Stimmen und damit drei mehr als die AfD-Fraktion Abgeordnete hat.
Der Kandidat der Linkspartei, Bodo Ramelow, der sich auf die Stimmen seiner rot-rot-grünen Minderheitsregierung stützen konnte, scheiterte mit 43 Stimmen an der absoluten Mehrheit. Diese liegt bei 46 Stimmen. Allerdings erhielt auch er eine Stimme mehr, als Rot-Rot-Grün über Mandate verfügt.
Stimmen für Zusammenarbeit mit AfD
Zuvor hatten sowohl der frühere Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) als auch Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine Zusammenarbeit der Christdemokraten mit der Linkspartei gefordert. Unmittelbar nach der Landtagswahl im Oktober hatte sich auch CDU-Landeschef Mike Mohring offen für eine solche „Projektregierung“ gezeigt. Später ruderte er allerdings zurück.
In der CDU gibt es jedoch auch Stimmen, die eine Zusammenarbeit mit der AfD verlangt hatten, darunter der Thüringer CDU-Fraktionsvize Michael Heym. Zuletzt hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler seine Kandidatur angeboten und sich dabei auch offen dafür gezeigt, sich auch mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen.
Auch im zweiten Wahlgang scheiterte Ramelow mit 44 Stimmen an der absoluten Mehrheit. Für Kindervater votierten 22 Abgeordnete. Im dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit an Ja-Stimmen. (tb)