OTTAWA. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich für ein als rassistisch kritisiertes Foto entschuldigt. Die Aufnahme zeigt den heute 47jährigen Premierminister im Alter von 29 Jahren bei einer Motto-Party. Zu diesem Anlaß posierte er als Aladin und malte sich das Gesicht schwarz an. Das Magazin Time veröffentlichte davon ein Foto. Trudeau war damals Lehrer an der „West Point Grey Academy“ in Vancouver.
Exclusive: Justin Trudeau wore brownface at 2001 ‘Arabian Nights’ party while he taught at a private school, Canada's Liberal Party admits https://t.co/j3UobfYNIF
— TIME (@TIME) September 18, 2019
„Das ist etwas, was ich nicht hätte tun sollen“, räumte er nun ein. „Es war etwas, von dem ich damals nicht gedacht habe, daß es rassistisch sei, aber heute realisiere ich, daß es rassistisch war.“ Dafür entschuldige er sich und bitte die Kanadier um Vergebung. Auch räumte er bei der Gelegenheit ein, sich im Gymnasium einmal als jamaikanischer Sänger verkleidet zu haben.
Neuwahlen im Oktober
Im vergangenen Jahr belehrte er eine Frau bei einer öffentlichen Veranstaltung über gendersensible Formulierungen. Statt „mankind“ solle sie doch besser „peoplekind“ sagen, dies sei „integrativer“. Später wollte er seine Einlassung als Witz verstanden wissen.
Trudeau bezeichnet sich selbst als Feminist. Während seiner Amtszeit bekam das Land eine genderneutrale Neufassung der Nationalhymne. Zuletzt war Trudeau auch innerparteilich in die Kritik geraten. Seine frühere Justizministerin Jody Wilson-Raybould warf ihm vor, sie im Bestechungsskandal um ein kanadisches Bauunternehmen unter Druck gesetzt zu haben. Am 21. Oktober finden in Kanada Parlamentswahlen statt. Trudeaus Liberale Partei befindet sich derzeit in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Konservativen um seinen Herausforderer Andrew Scheer. (tb)