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Jim Acosta: Eine Schande für den Journalismus

Jim Acosta: Eine Schande für den Journalismus

Jim Acosta: Eine Schande für den Journalismus

Trump
Trump
US-Präsident Donald Trump im Rededuell mit Jim Acosta von CNN Foto: picture alliance/ZUMA Press
Jim Acosta
 

Eine Schande für den Journalismus

Verbalattacken zwischen US-Präsident Donald Trump und dem TV-Sender CNN sind nichts neues. Jetzt ist deren Korrespondent im Weißen Haus aber zu weit gegangen. Das aggressive, selbstherrliche Verhalten von Jim Acosta machte nicht einmal vor einer Saaldienerin Halt. Daß die Trump-Regierung ihm nun die Akkreditierung entzog, ist folgerichtig. <>Ein Kommentar von Thorsten Brückner.<>
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Scharmützel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem linksliberalen Fernsehsender CNN gehören spätestens seit Beginn von Trumps Präsidentschaft zum Alltag im Washingtoner Beltway. Dabei hat sich der Präsident schon das ein oder andere Mal im Ton vergriffen. Einem Fernsehsender pauschal vorzuwerfen, „Fake News“ zu verbreiten, verletzt die Würde des Amtes.

Aber auch CNN hat durch eine teils unjournalistische Berichterstattung, die stets versucht, den Präsidenten in einem möglichst schlechten Licht darzustellen, sein Quentchen zur Eskalation beigetragen. Von der offenen Propagandaschlacht des bei konservativen Amerikanern als „Clinton News Network“ verspotteten Senders im Vorfeld der Präsidentschaftswahl ganz zu schweigen. Im Fokus der Kritik steht dabei häufig der Korrespondent des Senders im Weißen Haus, Jim Acosta.

Übergriff gegen Saaldienerin

Oder besser gesagt: der Ex-Korrespondent. Am Mittwoch verkündete Trumps Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders, Acosta die Akkreditierung fürs Weiße Haus zu entziehen. Immer wieder war Acosta in der Vergangenheit durch provozierende Statements bei Trumps oder Sanders’ Pressekonferenzen aufgefallen.

Statt Fragen zu stellen, gefällt sich Acosta gerne darin, während Pressekonferenzen die Politik Trumps zu kommentieren. Am Mittwoch überschritt er dabei eine Grenze. Nachdem er Trump belehrt hatte, daß die Einwandererkarawane aus Lateinamerika keineswegs eine „Invasion“ sei, reagierte dieser cool. „Ich denke Sie sollten mich das Land führen lassen und Sie führen CNN.“

Damit wollte sich der unter Kollegen als Selbstdarsteller bekannte Acosta nicht zufrieden geben. Nachdem ihm Trump keine weitere Frage zugestand, weigerte er sich, das Mikrophon abzugeben. Eine Saaldienerin, die versuchte, ihm das Mikro abzunehmen, schob er daraufhin unsanft den Arm weg. Hilflos schaute die junge, zierliche Frau in Richtung des Präsidenten.

Poschardt: „Exzellente Werbung für kritischen Journalismus“

Nicht auszudenken, wenn ein Korrespondent des konservativen Senders Fox News vergleichbares während einer Pressekonferenz von Ex-Präsident Barack Obama veranstaltet hätte. Eine Kommentatorin des Senders, Mollie Hemmingway, verurteilte Acostas Übergriff. Sein aggressives Verhalten gegenüber der jungen Frau sei unangemessen, sein Auftritt eine Ablenkung von echtem Journalismus. „Es diskreditiert ernsthafte Journalisten überall, die einfach nur die Nachrichten berichten wollen.“ Ähnlich äußerte sich auch der für seine ausgewogene Moderation bekannte Fox-News-Journalist Chris Wallace. „Ich denke, Acostas Verhalten war schändlich“, resümmierte er.

Kein Problem hingegen – weder mit Acostas Übergriffigkeit gegen die junge Frau noch mit dessen Koreferaten bei Pressekonferenzen –, hatte Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt. Er sah in Acostas Verhalten eine „exzellente Werbung für kritischen Journalismus“. Das sagt mehr über Poschardt und den deutschen Journalismus aus als über CNN, Acosta oder Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump im Rededuell mit Jim Acosta von CNN Foto: picture alliance/ZUMA Press
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