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SPD und Antifa: Die lammfromme Angela

SPD und Antifa: Die lammfromme Angela

SPD und Antifa: Die lammfromme Angela

Angela Marquardt
Angela Marquardt
Angela Marquardt / Antifa-Gruppe in Hamburg Foto: dpa / Picture-Alliance / Tagesspiegel / JF-Montage
SPD und Antifa
 

Die lammfromme Angela

Für Angela Marquardt, Mitarbeiterin von SPD-Chefin Andreas Nahles, steht fest: Im „Kampf gegen Rechts“ kann auf die Antifa nicht verzichtet werden. Natürlich solle es dabei nicht zu Gewalt kommen. Denn, so beteuert Marquardt, Gewalt dürfe als politisches Mittel nicht akzeptiert werden. Das klang in früheren Jahren allerdings schon mal anders.
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Der „Kampf gegen Rechts“ und das, was sie dafür hält, war schon immer das politische Steckenpferd Angela Marquardts. In den neunziger Jahren in der PDS aktiv, zeitweise als Mitglied des Bundesvorstands, fand sie nach ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete über Zwischenstationen den Weg zur SPD. Dort ist sie mittlerweile als Mitarbeiterin von SPD-Chefin Andrea Nahles sowie des Bundestagsabgeordneten Sönke Rix angestellt.

Im SPD-Organ Vorwärts hat sich Marquardt nun mit einem Beitrag zu Wort gemeldet, in dem sie Vorbehalte einiger Sozialdemokraten gegenüber dem linksradikalen Rand kritisiert. Anlaß sind die Proteste in Chemnitz sowie die Demonstrationen gegen diese. Für Marquardt steht fest: Im Kampf gegen Rechts braucht die SPD auch die Antifa.

„Ich lehne jede Form von Gewalt ab“

Sie gehe lieber mit gewaltfreien Antideutschen auf die Straße, als zur schweigenden Mehrheit zu gehören. „Junge Antifas“ träfen vielleicht nicht immer den richtigen Ton und auch nicht jede Demoparole sei gelungen. „Aber deswegen in Frage zu stellen, daß sie mit uns gemeinsam gegen Nazis auf die Straße gehen, dafür fehlt mir jedes Verständnis“, beklagt die SPD-Mitarbeiterin.

Gerade weil insbesondere junge Menschen, die sich antifaschistisch und antirassistisch in diesem Land engagierten, oft kriminalisiert würden, sei es „verdammt noch mal unsere Aufgabe, an ihrer Seite zu stehen“.

Sie selbst kämpfe seit 1990 gegen Rechtsextremismus und Rassismus, rühmte sich Marquardt, und habe in dieser Zeit viel Gewalt erfahren müssen. Allerdings „ohne daß es je für mich im Umkehrschluß in Frage gekommen wäre, Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung zu akzeptieren“. Um es klar und deutlich sagen: „Ich lehne jede Form von Gewalt ab.“

Wirklich jede Gewalt?

Niemals Gewalt als politisches Mittel akzeptieren? Jede Form von Gewalt ablehnen? Das klang in früheren Zeiten aus dem Munde Marquardts noch etwas anders. 1994, Marquardt arbeitete damals noch an ihrer Kariere in der PDS, hatten Linksextremisten einen Brandanschlag auf die Druckerei der JUNGEN FREIHEIT in Weimar verübt. Schadensbilanz: Über eine Million D-Mark.

Einige Monate später wurde Marquardt in einem Interview gefragt, wie sie den Brandanschlag bewerte. Ihre Antwort damals: „Ich halte es für legitim, zu verhindern, daß die JUNGE FREIHEIT gedruckt werden kann.“

Und auch der gemeinsame Gang auf die Straße mit Antideutschen ist keine Leidenschaft, die Marquardt erst angesichts der Proteste von Chemnitz für sich entdeckt hat. Da braucht es auch keine „Rechtsextremisten“ oder „Nazis“, denen man sich in den Weg stellen muß. Manchmal reicht schon die Erinnerung an die friedliche Revolution von 1989.

Als sich diese 2009 zum 20. Mal jährte, zogen rund 1.800 Linkradikale unter dem Motto „Still not loving Germany. Die Revolution – ein Mythos, die Freiheit – eine Farce, Deutschland – eine Zumutung“ durch die Leipziger Innenstadt. Dabei wurden auch Polizisten bespuckt und mit Unrat beworfen. Angemeldet hatte die Demonstration damals Angela Marquardt.

Angela Marquardt / Antifa-Gruppe in Hamburg Foto: dpa / Picture-Alliance / Tagesspiegel / JF-Montage
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